KI in der Erziehung

Künstliche Intelligenz findet sich längst im Alltag wieder. Schön langsam bekommen auch wir Menschen es mit 😉

Fakt ist, egal, wie wir dazu stehen, wir sollten uns besonders als Eltern mit KI auseinandersetzen, da es hilfreich für uns sein kann. Außerdem sollten wir auch unsere Kinder auf eine neue, modernere Zukunft vorbereiten. Und in dieser wird KI wahrscheinlich nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken sein.

Wir Eltern können KI für:

  • Spiele
  • Lernspiele
  • als Hausaufgabenunterstützung
  • den Haushalt
  • als hilfreiche Bilderstellung
  • als Assistenz oder
  • zum Übersetzen
    nutzen.

Was ist KI, inklusive Beispiele?

KI ist die Kurzform für künstliche Intelligenz. Hierzu zählen vielen Teilbereiche, etwas die automatische Gesichtserkennung, Spracherkennung, virtuelle Assistenten und jede Form des maschinellen Lernens.

KI Systeme können Fragen beantworten, Lösungen finden, Maschinen betreiben. Sie können das, weil sie auf Algorithmen und Daten zurückgreifen können. Es handelt sich sozusagen um intelligente Maschinen, die von uns Menschen dazu programmiert wurden und mit den Basisdaten versorgt werden. Daraus können diese Maschinen selbstständig neue Schlüsse ziehen und Aufgaben lösen. Wo genau KI anfängt, ist eine Streitfrage, die in der Wissenschaft immer wieder diskutiert wird. Fakt ist, auf die eine oder andere Art haben wir alle bereits damit zu tun. Und in absehbarer Zeit wird sie immer mehr Einzug in unser Leben halten und vor allem in das Leben unserer Kinder. Daher ist es wichtig, sich als Eltern mit dem Thema KI auseinanderzusetzen. Weil einerseits kann es hilfreich in der Erziehung sein und andererseits ist es auch unsere Aufgabe, unsere Kinder auf die künftige Welt vorzubereiten.

Heute finden wir KI in der Autonavigation, in Smart Homes, bei Streamingdiensten, in der Social Media Werbeschaltung oder auch gezielt als Plattform im Internet, zum Beispiel bei ChatGPT. Hier können wir einem KI-System gezielte Fragen stellen und bekommen Antworten geliefert. Sei es zur Erziehung, zur Ernährungsplänen oder allem anderen, was für uns von Interesse ist. Wir bekommen Antworten. Aber wie zuverlässig sind diese Antworten eigentlich?

Wie alltagstauglich sind KIs?

Nun ja, in der reinen KI Form sind sie durchaus noch mit Vorsicht zu genießen. Schließlich geben sie nur das aus Antwort, was wir Menschen eingeben. Daher kommt es zu groben Standardantworten, die keine Rücksicht auf Vorurteile oder Fehleinschätzungen von uns Menschen nehmen. Wir Menschen geben etwas häufig als Daten ein und daher ist es für die KI eine Tatsache.

Im Falle der Erziehung ist es beispielsweise das Belohnen. Bei Erziehungsfragen fiel mir bei der Arbeit mit einer KI auf, dass häufig der Vorschlag kommt, mit kleinen Belohnungen zu arbeiten. Im Prinzip nicht falsch, aber natürlich muss hier genau darauf geachtet werden, wann ich wie belohne und wann auch nicht. Aber Belohnen ist im Prinzip natürlich gut und richtig, nur, muss es halt passend und richtig angewandt werden, damit die Kinder nicht nur für das Zuckerl arbeiten, sozusagen. Von der KI wurde es mir allerdings als „Allheilmittel“ immer wieder vorgeschlagen.

Allgemeinrezepte für Fragestellungen aus allen Bereichen des Alltags werden schnell beantwortet, sind jedoch nicht immer praktisch und sollten auf jeden Fall selbst durchdacht und optimiert werden. Wir können uns jedoch viel Zeit ersparen und schnell Konzepte für alles Mögliche erstellen. Kochvorschläge oder Partyideen, auch Spiele und Lernspiele sind wirklich einfach und schnell mit einer KI erstellt und für den Hausgebrauch geeignet.

Tipp
Nehmen Sie sich mal Zeit und machen Sie sich selbst mit einer offenen KI aus dem Internet vertraut. Stellen Sie einfache und präzise Fragen und sehen Sie mal, was herauskommt.

Kostenlose KI Tools zum Ausprobieren:

  1. ChatGPT: ChatGPT der kluge Chatbot kann Ihnen Fragen aller Art beantworten und gute Texte verfassen – den Inhalt der Texte sollten Sie aber überprüfen, da es nicht immer Tatsachen sind.
  2. Cleverbot: Cleverbot gibt es schon deutlich länger als ChatGPT. Mit der Qualität der Antworten kann er allerdings nicht mithalten, diese sind oft sehr wahllos. Die Antworten haben anders als bei ChatGTP meist keinen Zusammenhang und erscheinen merkwürdig.
  3. DeepL Write: Dies ist eine Rechtschreibprüfung. Bei den herkömmlichen Programmen geht es da nur um die Grammatik einzelner Wörter. Das Tool DeepL Write kann dank KI komplette Texte für Sie optimieren und in gutes Deutsch verwandeln.
  4. DeepL Übersetzer: Der beliebte Dienst aus Deutschland setzt seit jeher auf Machine Learning. Die kostenlose Version von DeepL erlaubt es Ihnen, Texte mit einer Länge von bis zu 3.000 Zeichen auf einmal zu übersetzen – die Sprache wird dabei automatisch erkannt.
  5. Google Translate: Zwar wurde der Übersetzer von Google von DeepL überholt, aber die Apps für Android und iOS haben ein praktisches Zusatzfeature: Die Anwendungen können die Handykamera nutzen und den gescannten Text ohne Abtippen übersetzen. Somit ist es praktisch, beide Übersetzungsdienste griffbereit zu haben.
  6. Dall-E 2: Genau wie ChatGPT stammt dieser Dienst von OpenAI. Mit Dall-E 2 können Sie direkt im Browser Bilder mithilfe von Textbefehlen generieren lassen. In der kostenlosen Version bekommen Sie zu Anfang 50 Credits geschenkt und dann 15 weitere jeden Monat. Komplett kostenlos ist hingegen Craiyon, allerdings müssen Sie hier pro generiertem Bild bis zu zwei Minuten warten.
  7. Upscayl: Dieses Tool nutzt künstliche Intelligenz, um Ihre Bilder verlustfrei zu vergrößern. Es werden quasi neue Pixel erfunden, die vorher nicht da waren. So können Sie dank Upscayl Aufnahmen mit schlechter Auflösung optimieren und Erinnerungsfotos aufwerten.
  8. This Person Does Not Exist: Mit dieser künstlichen Intelligenz werden Porträtfotos aus dem Nichts erzeugt. Sobald Sie die Web-App im Browser öffnen, entsteht schon ein beliebiges Gesicht – dieses mag zwar irgendeinem Menschen auf der Welt ähneln, aber es gibt ihn nicht wirklich.
    (Aufzählung von chip.de)

Was bedeutet KI für Kinder?

KI bedeutet künstliche, also nicht menschliche, Intelligenz. Es sind Computerprogramme, die selbstständig Aufgaben lösen können. Zum Beispiel bei einer Sprachsteuerung, wie Alexa, im Auto bei der Navigation, die gezielte Werbung, die im Internet angezeigt wird und in vielen Roboter. Diese können Autos bauen, Menschen operieren, Daten analysieren oder Medikamente machen. Es gibt schon sehr viele Anwendungen für KI. Zum Beispiel auch Bilder erstellen oder Fotos, die es so in Wirklichkeit gar nicht gibt.

Aber wir Menschen sagen der KI, was sie tun soll und geben ihr die notwendigen Informationen dafür. Außerdem ist es wichtig, dass wir Menschen darüber entscheiden und die Antworten der KI überprüfen.

Hier habe ich von der Bundeszentrale für politische Bildung einen Kurzfilm über KI für Kinder.

Wie wird KI unsere Erziehung verändern?

Wie bei allen, neigen wir Menschen dazu, vor Dingen, die wir nicht kennen, eher Angst zu haben oder zumindest vorsichtig zu sein. Das ist gut so. Auch der Einzug der KI in die Erziehung und in unserem Alltag fällt da darunter. Dennoch sollten wir uns der neuen Herausforderung stellen und die KI dafür nutzen, wofür sie gemacht ist. Kopf in den Sand stecken ist nämlich meist keine gute Alternative.

KI kann uns in der Erziehung auch unterstützen, sei es durch fähigkeitsangepasste Lernprogramme, Nachhilfe oder auch als Ideenschatzkiste für Spiele oder auch mal für eine Party. Allgemeinrezepte und allgemeine Anleitungen funktionieren nach meinen Erfahrungen hervorragend. Es ist davon auszugehen, dass sich KI auch immer weiter entwickelt und dadurch auch immer gezielter helfen kann.

KI in der Erziehung kann uns also auf jeden Fall Zeit ersparen, aber auch Geld. Wenn es gute Tools zum Lernen und auch irgendwann zur Nachhilfe gibt, erspart uns das die Fahrtzeit und natürlich auch Kosten. Einen Lehrer wird eine KI nicht ersetzen, schließlich sind wir soziale Wesen und es geht nicht um die reine Wissensvermittlung in der Schule. Ohne den zwischenmenschlichen Kontakt wird kein Kind erfolgreich lernen können.

Die Art und Weise, wie wir erziehen, wird es nicht grundlegend ändern, sondern eher die Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen.

Ich habe etwa erst diese Woche die Geburtstagsfeier meiner Kinder zum Thema Farben mit ChatGPT gestaltet. Was mich sonst sicher einige Zeit an Recherche im Internet gekostet hätte, habe ich so in nur 3 Minuten erledigt. Klar muss ich selbst einkaufen und vorbereiten, aber der Plan ging schnell. Besonders die Spiele finde ich toll und kreativ.

Man muss nur genaue Fragen stellen. Wenn Sie zu allgemein sind, ist die Antwort auch recht allgemein. Aber natürlich kann man dann gut nachfragen. Zum Beispiel: „Erstelle eine Geburtstagsparty für Kinder zum Thema Farben“ und dann, weil es in der Antwort vorkam: „Erstelle kreative Stationen für eine Geburtstagsparty für Kinder zum Thema Farben.“

KI in der Pädagogik

Künstliche Intelligenz kann besonders auch in der Pädagogik effizient eingesetzt werden. Der MINT Schwerpunkt in Schulen schlägt natürlich genau in diese Kerbe. Allerdings kann KI in vielen Bereichen der Pädagogik angewandt werden und eine Erleichterung und Präzision ermöglichen, die wir ohne KI nur sehr schwer hinbekommen könnten.

Vorteile von KI in der Pädagogik

Individualität

Ein wesentlicher Vorteil von KI in der Pädagogik ist die Individualität. Nicht alle Schüler sind derselbe Lerntyp. Durch künstliche Intelligenz ist es möglich, für jeden Schüler die optimale Präsentation des Stoffes zu ermöglichen.

Optimaler Schwierigkeitsgrad

Auch die optimale und individuelle Anpassung der Schwierigkeit ist durch KI viel einfacher, auch im Klassenverband möglich.

Grafische Darstellungen

Natürlich kann KI auch zur besseren grafischen Darstellung verschiedenster Lehrinhalte genutzt werden. Eine zeit- und kindergerechte Darstellung verschiedenster Materialien und Inhalte ist durch KI Systeme recht schnell zu erstellen.

Planung

Auch die Planung des Unterrichtes selbst kann mit KI gemacht werden. Natürlich braucht es dazu ein wenig Übung in der Fragestellung und auf jeden Fall eine Überarbeitung, aber die Grundgerüste stehen meist recht rasch.

Kontrolle

Die Kontrolle von Aufgaben ginge mit Hilfe von KI in wenigen Minuten statt Stunden. Pädagogen sollten allerdings die Endkontrolle übernehmen, um auch bessere auf den Schüler eingehen zu können und sich selbst von den Stärken und Schwächen überzeugen zu können. Dazu braucht es allerdings alle technischen Voraussetzungen auch bei den Schülern, die heute noch nicht überall gegeben sind.

Lernspiele

Lernspiele und Überprüfungen, die spielerische gestaltet sind, waren und sind immer ein Hit bei Kindern. So geht das Lernen leichter von der Hand und bleibt dadurch nachhaltiger. Durch KI ist es möglich viele unterschiedliche Lernspiele zu generieren und darzubieten, die auch an den Schüler angepasst sind und somit das Lernen optimal fördern.

Achtung
Grundfähigkeiten der jeweiligen Schulstufe sollten dennoch im ausreichenden Maße selbst von den Schülern beherrscht werden, also ohne Unterstützung von KI. (Beispiel Rechtschreibung ohne Rechtschreibüberprüfung, Sprachen, ...)

Fremdsprachunterricht

Besonders bei Fremdsprachen kann KI nicht nur die Spracherkennung, sondern auch die Sprachsynthese gut erkennen und dadurch optimale Aufgaben zum Üben und Lernen erstellen. Auch hier steht die Individualität des Lernenden im Vordergrund.

Integration und Inklusion

Unterstützung nicht muttersprachlicher Kinder gelingt viel leichter durch den Einsatz von KI. Nicht nur das bloße Übersetzen und kommunizieren in der anfänglichen Phase wird erleichtert, auch das Lernen und damit auch das Lehren selbst, kann durch KI Systeme mit Übersetzung und Individualität schneller und leichter gelingen.

Fazit

Im Moment kann uns KI das Leben erleichtern. Wir müssen den Umfang damit allerdings erst gewohnt werden und auch lernen, um das Wissen dann unseren Kindern weitergeben zu können. Wir Menschen sind die Spezialisten und die KI unsere Assistenten, die wir nutzen können, um etwas zu strukturieren, Vorschläge zu machen, Einteilungen zu kreieren. Die letzte Kontrolle bleibt aber bei uns. Auch das vertiefende Wissen und die Anwendung obliegt uns und das ist auch gut so.

Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
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