Eigentlich sollten wir Mütter uns gegenseitig unterstützen. Aber, dass das nicht immer der Fall ist. Dass Mütter über andere Mütter lästern, erleben wir leider im Alltag immer wieder. Egal, ob im Internet oder auf dem Spielplatz: die Zunge sitzt anderen Müttern gegenüber schon mal locker. Was das aber genau ist, warum es so weit kommt und zwölf nützliche Tipps, was Sie dagegen machen können, erfahren Sie hier.
Was ist Mom Bashing oder Mom Shaming überhaupt?
Mom Bashing ist ein Begriff aus dem englischen Sprachraum und meint das Lästern und Schlechtreden von anderen Müttern. Mom Shaming meint das gleiche und bezieht sich auf das Schämen, das die Mütter empfinden.
Es geht also um offene Kritik an der Erziehung und am Muttersein in seiner Gänze. Das kann alle Lebensbereiche betreffen. Die Erziehung selbst, aber auch die Ernährung, das Berufliche oder auch die Freizeit. Die meisten von uns Mütter haben es schon erlebt. Meist sind wir sowohl „Täter“ als auch „Opfer“.
Warum kritisieren Mütter andere Mütter?
Die Gründe dafür, dass wir andere Mütter kritisieren, sind unterschiedlich. Hier die Hauptursachen:
Echte Sorgen
Ein Grund, andere Mamas zu kritisieren, ist aus echter Sorge heraus. Dies trifft hauptsächlich dann zu, wenn es sich um nahestehende Personen aus dem Freundeskreis oder aus der Familie handelt. Das klassische Schwiegermutter-Problem, wie ich es gerne nenne. Dabei entsteht die Kritik meist aus ehrliche Sorge. Was allerdings nicht heißt, dass die Sorge begründet ist. Familie ist sehr stark idealisiert. Es gibt ein starkes Bild davon, wie Familie zu sein hat, was sein darf und was nicht. Diese „Regeln“ ändern sich allerdings beinahe in jedem Jahrzehnt. Daher ist es sehr häufig, dass wir nicht dieselbe Sichtweise und dasselbe Verständnis von Familie haben wie andere. Noch dazu wird dieses Idealbild auch sehr stark von persönlichen Erfahrungen und anderen Einflüssen von außen geprägt. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass unseren Eltern und Schwiegereltern natürlich eine sehr abweichende Vorstellung von Familie und Erziehung haben. Aber auch unter Freunden und (ungefähr) Gleichaltrigen kann diese Vorstellung und Umsetzung stark variieren. Das kommt dann unter Umständen in Kritik zum Ausdruck. Kommt es zu einem offenen und ehrlichen Austausch, ist das auch meist kein Problem. Allerdings bringen die wenigsten den Mut auf. Daher kommt es häufig zu Missverständnissen, Unklarheiten und auch zu Streit oder auch Beleidigungen.
Hilfe geben
Auch das tatsächliche Helfen ist hier ein wichtiger Aspekt. Freunde oder Verwandte wollen helfen und wissen nicht recht wie, also sagen sie zuerst, was sie nicht gut finden. Zugegeben, das ist vielleicht nicht die beste Methode jemandem zu helfen, aber immerhin ein Anfang. Wenn auch ein unglücklicher. Für diese Menschen ist es schlichtweg falsch, was wir machen und sie meinen es besser zu wissen und uns helfen zu müssen. Da hängt es stark am Geschick und an der eigenen Position, ob ein solches Gespräch konstruktiv verläuft oder im Streit endet. Die Intention dahinter ist jedenfalls gut gemeint.
Aber natürlich heißt das nicht, dass diese Personen es tatsächlich besser wissen oder können. Sie glauben nur, dass es so ist. Hier treffen unter Umständen sehr unterschiedliche Erziehungsstile und Familienvorstellungen aufeinander. Für manche ist es einfach schwierig, andere Erziehungsformen als die eigenen anzuerkennen und zuzulassen. Besonders natürlich, wenn es sich um nahestehende Personen handelt, meinen diese sich einmischen zu müssen und zu dürfen. Zum Wohl des Kindes sozusagen.
Achtung
Den Selbstwert heben
Ein ziemlich mieser Grund und dennoch ein menschlicher ist der, dass wir mit Kritik an anderen auch unseren Selbstwert schützen und heben. Der Vergleich mit anderen Müttern hilft uns, uns besser zu fühlen oder besser dazustellen. Das macht etwas mit uns. Es gibt uns Selbstvertrauen und hebt die Motivation. Es beeinflusst die Sicht auf uns selbst als Mama positiv. Das mag jetzt natürlich gemein klingen, ist aber ein gängiger Selbstschutz von uns Menschen.
Meist haben wir als Mütter solch einen Selbstwertschub nötig, da viele von uns einem beinahe unerreichbaren Ideal hinterherjagen, das wir von unserer Gesellschaft vermittelt bekommen. Wir haben vielfach das Gefühl, nicht unser Bestes zu geben, nicht gut genug zu sein. Leider ein häufiges Problem, vor allem bei uns Müttern. Deswegen ist es für uns wichtig, unseren Selbstwert als Mama zu heben. Manchmal leben wir das durch das Mom Shaming mit einfachen Mitteln aus. Das soll nicht heißen, dass es okay ist. Aber es soll uns die Dringlichkeit dieses Problems verdeutlichen und uns hellhörig machen, wenn uns das selbst passiert.
Gibt es das auch bei Vätern? Dad Shaming und Eltern Bashing!
Ja, natürlich kann Shaming oder Bashing auch Väter betreffen. Das ist nur wesentlich seltener der Fall als bei Müttern. Hier herrschen auch die ersten beiden genannten Gründe vor. Wenn Väter kritisiert werden, dann eher von nahen Verwandten als Sorge heraus oder um Hilfe zu geben. Andere Mütter kritisieren andere Väter eher weniger, um den eignen Selbstwert zu heben, da hier die Vergleichsebene fehlt. Wir Mütter sehen uns meist im Umgang mit Kindern auf einer höheren Ebene als Väter sind.
Väter gegenseitig kritisieren sich auch. Hier hängt es allerdings stark davon ab, wie hoch der eigene Selbstwert durch die Erziehung und die Familie beeinflusst wird. Bei vielen Vätern spielt es eine weniger starke Rolle als bei Müttern. Tut mir leid, ich weiß, das klingt altmodisch, dennoch zeigen Studien, dass der Selbstwert von Männern häufig anders aufgebaut ist als bei Frauen. Je weniger der Selbstwert dadurch bestimmt wird, desto besser können wir Kritik auch wegstecken.
So gehen Sie am besten mit Kritik an Ihnen als Mama um
Da wir alle nicht davor gefeit sind, irgendwann dem Mom Bashing oder Mom Shaming ausgesetzt zu sein, habe ich hier noch zwölf hilfreiche Tipps für den Umgang damit.
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- Problem klar ansprechen.
- Versuchen, objektiv zu bleiben.
- Eigene Meinung und Sichtweisen klar darstellen.
- Gegenangriffe unterlassen.
- Direkte Vergleiche unterlassen.
- Nicht alles glauben, was in Social-Media-Plattformen zu sehen ist (wir sehen nur einen kleinen Bruchteil, der oft nur das Positive hervorhebt).
- Selbst den Wahrheitsgehalt der Kritik hinterfragen.
- Kritik ernst nehmen, aber nicht überbewerten.
- Vor Gesprächen sich zuerst beruhigen.
- Bei Klärungsgespräch durchaus darauf aufmerksam machen, was solche Aussagen mit Ihnen machen.
- Versuchen, die Perspektive des „Kritikers“ einzunehmen und zu akzeptieren.
- Ihr Gegenüber dazu auffordern, Ihren Standpunkt einzunehmen.
- Klar, die eignen Grenzen für Sie selbst und Ihre Familie einfordern.
Tipp
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Resümee
Mit Kritik umgehen, ist nicht gerade leicht. Besonders, wenn es von nahestehenden Personen kommt, geht uns Kritik sehr nahe. Aber wir können es konstruktiv nutzen, um uns selbst weiterzuentwickeln. Sei es, weil vielleicht ein Körnchen Wahrheit darin steckt oder, weil wir lernen müssen, uns besser abzugrenzen. Beide Wege können uns helfen uns Selbstbewusstsein, als Eltern aufzubauen und endlich loszukommen von dem ständigen schlechten Gewissen, das wir Eltern oft haben.
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