Der soziale Vergleich, also, dass wir uns mit anderen vergleichen, ist allgegenwärtig. Tatsächlich hat das Vergleichen auch einen Sinn für uns. Aber leider auch einen gravierenden Nachteil: Es macht unglücklich!
Wie höre ich auf, mich mit anderen zu vergleichen?
Hier habe ich die fünf wichtigsten Schritte für Sie zusammengeschrieben:
- Vergleiche erkennen
Der erste und wichtigste Schritt ist es, Vergleiche auch zu erkennen und sie uns bewusst zu machen. Manchmal schlittern wir gedanklich einfach in Vergleiche rein und bemerken es erst gar nicht. Immer, wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie sich vermehrt Gedanken um anderen machen, sollten Sie hellhörig werden. Handelt es sich um aufrichtige Sorgen oder ist es vielleicht ein Vergleich? - Warum vergleichen Sie sich?
Ist es ein hilfreicher Vergleich für Sie? Tut es Ihnen gut und baut der Vergleich Sie auf? Oder schürt es vielleicht Ängste und Unzufriedenheit in Ihnen? - Fokus auf Sie selbst legen
wenn Sie erkannt haben, dass Sie sich mit anderen vergleichen und es tut Ihnen nicht gut, versuchen Sie es zu stoppen und legen Sie sofort den Fokus wieder zurück auf Sie selbst. Was ist Ihr oberstes Ziel gerade? Was haben Sie schon alles erreicht? Welche Aufgaben sind Ihnen wichtig? - Kehrseite bedenken
Alle Medaillen haben auch eine Kehrseite. Ertappen Sie sich beim Vergleichen, versuchen Sie auch die negativen oder unliebsamen Seiten dessen zu sehen. Bedeutet es vielleicht besonders viel Arbeit, Zeit, Geld, damit Sie das Ziel erreichen? Was müssen Sie dafür aufgeben oder vernachlässigen? Was käme zu kurz? - Mut zur Lücke
Perfektionismus ist gut und motiviert uns. Allerdings kann es natürlich auch zu weit gehen. Besonders durch die sozialen Medien wird uns viel vorgegaukelt, dass kaum erreichbar ist. Warum erreichen die es dann, fragen Sie sich? Ganz einfach, Sie tun oft nur so. Wir sehen einfach nicht, was wirklich dahintersteckt und vor allem sehen wir nichts Schlechtes. Das bringt keine Likes. Darum ist es umso wichtiger, dass wir uns Gedanken machen, über das, was für uns wirklich wichtig ist. Was unsere Ziele sind und welche und nicht so wichtig sind. Machen Sie sich ruhig eine Prioritätenliste. Es geht sich einfach nicht aus, dass wir bei allem 100 % geben. Also wählen Sie bewusst Bereiche aus, in denen Sie Ihre Leistung herunterfahren. Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, „weil man das halt so macht“. „Man“ sind nicht Sie!
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Wenn Sie Schwierigkeiten haben, sich auf sich selbst zu konzentrieren, kann ich Ihnen zum Beginnen Achtsamkeitsübungen empfehlen. Sie helfen, sich besser zu spüren, eigene Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und auf Details zu achten. Das alles hilft bei der Selbstwahrnehmung. Diese Achtsamkeitskarten (Werbung) haben sich dabei als recht hilfreich erwiesen.
Hier habe ich für Sie eine Prioritätenliste zusammengestellt. Überlegen Sie, welchen Aufgaben Sie Vorrang geben und welche für Sie selbst nicht so wichtig sind. Tragen Sie diese der Reihe nach ein. Dann machen Sie sich Gedanken darüber, wie viel Engagement Sie in diesen Aufgabenbereich stecken wollen. Von 0 bis 100 % ist alles möglich. In der Box „Weglassen“ können Sie sich die Aufgaben notieren, die Sie bewusst weglassen oder zumindest deutlich reduzieren möchten. Daneben können Sie auch täglich pro Monat abhacken, ob Sie es auch geschafft haben, diese Aufgaben entspannter anzugehen und eben nicht 100 % in diesen Bereichen zu geben. In der grauen Box ist dann noch Platz für etwaige Notizen.
Warum vergleichen wir uns mit anderen?
Dass wir uns mit anderen vergleichen, hat zwei wesentliche Vorzüge:
Lernen
Wir können durch Vergleiche von anderen lernen. Es hat denselben Effekt, wie beobachten, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass wir unser Tun und Handeln hinterfragen. Macht also jemand etwas anders als wir, können wir daraus auch für uns lernen. Wir sehen, was bei anderen zuverlässig funktioniert und was weniger gut. Danach können wir uns richten und so selbst erfolgreicher sein.
Selbstwert
In vielen Fällen beeinflussen Vergleiche auch unseren Selbstwert. Je nach Situation und Gemütslage kann das natürlich auch negative Auswirkungen auf unseren Selbstwert haben. Dazu gleich noch mehr. Aber vor allem ist Vergleichen auch eine Möglichkeit, unseren Selbstwert zu heben.
In manchen Situationen fühlen wir uns schuldig oder haben einfach ein schlechtes Gefühl. Vergleichen wir uns in solchen Situationen mit anderen, die es unserer Meinung nach noch schlechter gemacht haben, hebt das unsere Laune und gleichzeitig unseren Selbstwert. So schützen wir unseren Selbstwert. Auch wenn es gesellschaftlich nicht so gerne gesehen wird und auch als ein Teil der Schadenfreude gilt, ist das Vergleichen zum Selbstschutz dennoch sinnvoll und hilfreich. Wichtig dabei ist nur, auch sich selbst und sein Verhalten zu hinterfragen und daraus zu lernen.
Warum Vergleichen unglücklich macht
Der eigentliche Grund, warum wir das Vergleichen mit anderen nicht machen sollten, ist einfach: Es macht uns unglücklich!
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
Søren Kierkegaard
Vergleiche fokussieren uns auf das, was andere haben und erreicht haben. Wir werden neidisch und eifern anderen nach. Das lenkt unsere Aufmerksamkeit allerdings weg von dem, was wir haben. Wir schenken unseren Erreichten keine Anerkennung und es erscheint unwichtig. Es kommt zu einem Kreislauf des Hinterherjagens und schließlich zu einer Unzufriedenheit.
Wir finden im Leben anderer immer etwas, was uns auch gefallen würde und wir gerne hätten. Allerdings lassen wir dabei viele Umstände außer acht. Manchmal haben wir nicht die gleichen Voraussetzungen, manchmal wollen wir nicht die gleiche Zeit oder Geld investieren, manchmal haben wir schlicht nicht die gleichen Möglichkeiten. Vieles wissen wir auch von anderen nicht und übersehen die Nachteile, die dahinterstecken. Wir idealisieren das neue Ziel, ohne objektiv zu sein. Das führt dann natürlich dazu, dass wir unzufrieden sind, wenn wir es tatsächlich erreichen. Und uns unter Umständen ein anderes Ziel einer anderen Person vornehmen.
Sie sehen schon, das alles kann recht rasch und leicht dazu führen, dass wir unzufrieden und unglücklich sind. Zusätzlich bringt das Hinterherjagen auf ein bestimmtes Ziel auch Stress mit sich. Stress ist eine Zeit lang gut zu ertragen, allerdings nicht auf Dauer. Haben wir langanhaltenden Stress, führt das auch zu gesundheitlichen Problemen und wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Nicht zuletzt vernachlässigen wir auch Dinge oder Menschen, die uns eigentlich immer wichtig waren. Wir verlieren den Fokus auf das uns Wesentliche, sozusagen.