Wie bin ich ein gutes Vorbild für meine Kinder?

Ein perfekter Weg, um unseren Kindern Verhaltensweisen zu lehren, ist ihnen ein gutes Vorbild zu sein. Wie können wir ihnen gewünschte Verhaltensweisen näherbringen und in welchen Bereichen ist die Vorbildwirkung am besten?

Kurz gesagt, helfen Ihnen die folgenden Punkte ein gutes Vorbild zu sein:

  • Üben Sie sich in Selbstreflexion
  • Handeln Sie so, wie Sie es von Ihren Kindern erwarten
  • Gehen Sie respektvoll mit Mitmenschen um
  • Seien Sie ehrlich mit Ihren Kindern

Wie Sie die Punkte umsetzen und weitere Informationen finden Sie im nachfolgenden Artikel.

Die Rolle von Vorbildern in der Erziehung

Von Anfang an lernen unsere Kinder von dem, was in ihrem Umfeld passiert. Hier spielen Bezugspersonen unserer Kinder wie Eltern, Großeltern, Lehrer und weitere eine besondere Rolle.

Als Eltern haben wir die Aufgabe unsere Kinder mit den notwendigen Fähigkeiten auszustatten, welche sie im späteren Leben benötigen. Wir können unsere Kinder auf vielfältige Art und Weise auf dem Weg des Erwachsenwerdens unterstützen.

Zwei Dinge sollten Kinder von Ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügeln.

Unbekannt

Hier ist das Lernen durch Vorbilder für Eltern von großer Wichtigkeit. Unsere Kinder beobachten uns ständig und imitieren, was sie bei uns sehen. Dabei können unsere Kinder sich positives so wie negatives Verhalten abschauen.

In einer italienischen Studie wurden Kinder zwischen 11 und 14 Jahren befragt, wer für sie ein Vorbild für ihre spätere Karriere ist. Das Ergebnis zeigt, dass für viele Kinder Eltern und Verwandte eine wichtige Vorbildrolle einnehmen.

Wie bin ich ein gutes Vorbild

Neben der Vorbildfunktion haben wir Eltern auch die Aufgabe, Entscheidungen unserer Kinder zu lenken, oder diese für sie zu treffen. Wir haben eine gewisse Kontrollaufsicht der Entwicklung unserer Kinder und diese sollte auch unser eigenes Verhalten beeinflussen.

Durch diese Kontrollfunktion haben wir auch die Verantwortung unseren Kindern zu zeigen, dass Regeln für alle gelten. Auch für uns Eltern. Das bestimmt auch unser Vorbildverhalten.

Bleibt die Frage, wie wir uns als gutes Vorbild verhalten sollen.

Anmerkung
Das Lernen durch Vorbilder wird in der Fachsprache allgemein als Modelllernen bezeichnet.

So verhalten sich gute Vorbilder

Vorbildlich zu handeln, ist ja nicht so schwierig. Über einen langen Zeitraum vorbildlich zu handeln, ist da schon einiges schwieriger. Eltern müssen ihre Vorbildhaltung mindestens eine ganze Kindheit lang durchhalten.

Das gelingt sicher nicht immer. Hier ist es wichtig, dass Sie die folgenden Richtlinien beachten:

  • Handeln Sie selbst so, wie Sie es von Ihrem Kind erwarten
  • Verstärken Sie erwünschtes Verhalten
  • Reflektieren Sie Ihr eigenes Handeln
  • Gehen Sie respektvoll mit anderen Menschen und Lebewesen um
  • Bleiben Sie ehrlich mit Ihrem Kind und sich selbst
  • Tolerieren Sie gelegentliche Fehltritte
  • Bleiben Sie Ihren Regeln treu

Wie Sie diese Punkte nun am besten umsetzen, erfahren Sie in den nachfolgenden Kapiteln.

Handeln Sie so, wie Sie es von Ihren Kindern erwarten

Machen Sie selbst, was Sie von Ihrem Kind erwarten. Das ist vielleicht der wichtigste Punkt für vorbildliches Verhalten. Wie zuvor erwähnt, setzen unsere Kinder oft Dinge um, welche sie bei uns beobachten.

Das sind leider meist nicht die Dinge, auf die wir selber stolz sind. Nein, meist ahmen unsere Kinder Verhalten nach, worauf wir Eltern selbst nicht gerade stolz sind.

Wichtig
Unsere Kinder ahmen alle unsere Verhaltensweisen nach. Egal, ob wir diese selbst gut finden oder nicht.

In einer Studie von Fogelhom und weiteren an der Universität Helsinki wurde zum Beispiel ermittelt, dass die sportliche Aktivität von Eltern wenig Einfluss auf ein eventuelles Übergewicht der Kinder hat. Im Umkehrschluss jedoch schon. Wenn die Eltern übergewichtig waren, war das ein starkes Indiz dafür, dass auch die Kinder mit Übergewicht zu kämpfen hatten.

Zum Vergleich konnte in einer Studie von Moore herausgefunden werden, dass Kinder von sportlich aktiven Eltern bis zu 5,8-mal aktiver waren als Kinder von sportlich nicht aktiven Eltern.

Wahrscheinlichkeit für sportlich aktive Kinder im Vergleich zu unsportlichen Eltern
 ein Elternteil sportlich aktivbeide Eltern aktiv
alle Kinder3,5x5,8x
Mädchen2,8x4,5x
Buben4,1x7,2x
Sportliche vs. unsportliche Eltern

Quelle: Moore et. al (1991), Influence of parents' physical activity levels on activity levels of young children

Verstärken Sie erwünschtes Verhalten

Nachfolgend finden Sie Links zu Produkten auf Amazon (als Werbung direkt gekennzeichnet). Als Amazon Partner verdiene ich an den Verkäufen eine Provision. Sie unterstützen mich dadurch den Blog kontinuierlich auszubauen. Natürlich können Sie diese oder ähnliche Produkte auch im Fachhandel Ihres Vertrauens beziehen.

Wir kennen es von uns selbst. Der bequeme Weg ist oft auch der einfache Weg, zumindest kurzfristig. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum in den oben genannten Studien ungesundes Verhalten sofort auf unsere Kinder übergeht und gesundes Verhalten „nur“ wahrscheinlicher ist.

Deswegen ist es wichtig, dass wir durch Lob und richtige Unterstützung unsere Kinder bestärken, wenn sie sich von uns „korrektes“ Verhalten nachahmen. Wie Sie Ihr Kind am besten loben können, habe ich in einem separaten Artikel bereits beschrieben.

Auch Belohnungstafeln (Werbung) können dazu gut eingesetzt werden. Sie setzen einen Anreiz für das gewünschte Verhalten und heben die Motivation unserer Kinder.

Vorbildlernen

Was sollen Sie aber tun, wenn sich Ihr Kind ein unerwünschtes Verhalten von Ihnen abschaut?

Toleranz mit ihren Kindern

Wenn Ihre Kinder durch die Beobachtung Ihres Verhaltens etwas machen, was Sie nicht wollen, dann sollten Sie Ihr Kind deswegen nicht tadeln. Bleiben Sie geduldig und erklären Sie, was gerade falsch gemacht wurde.

Bei dieser Gelegenheit können Sie dem Kind auch Alternativen für die gesetzte Handlung anbieten.

Aber einen Punkt sollten Sie beachten:

Ehrlichkeit ist wichtig

Bleiben Sie ehrlich mit Ihrem Kind. Sagen Sie ruhig, dass Sie selbst einen Fehler gemacht haben. Sagen Sie Ihrem Kind, dass Sie das eigentlich nicht machen wollten. Hier können Sie Ihrem Kind ruhig sagen, dass es Sie beim nächsten Mal erinnern soll, wenn es Sie ertappt.

Auch, wenn Sie selbst alles richtig gemacht haben. Ein anschauliches Beispiel wäre hier zum Beispiel bestimmte Aufgaben beim Kochen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es hierfür noch zu klein ist und es sich verletzen könnte. Aber bleiben Sie ehrlich und sagen Sie das nur, wenn es wirklich so ist. 

Seien Sie selbstreflektiert

Im Alltag ist es nicht ungewöhnlich, dass wir einige Dinge im Autopilot erledigen. Da kann es schon mal vorkommen, dass wir auch Tätigkeiten auf eine Art und Weise durchführen, welche wir bei unseren Kindern nicht tolerieren würden.

Achten Sie bewusst auf solche Situationen und nutzen Sie Ihr Kind als Spiegel. Oft merken wir durch unsere Kinder, dass wir etwas nicht ganz korrekt gemacht haben.

Hinterfragen Sie sich gelegentlich selbst und vor allem achten Sie darauf, wenn Ihre Kinder in der Nähe sind.

Üben Sie Respekt

Gehen Sie respektvoll mit anderen Personen und Lebewesen um. Aber besonders mit Ihrem Kind selbst. Dadurch fühlt es sich von Ihnen ernst genommen und das schafft eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind. Und das ist auch eine Voraussetzung, damit Ihr Kind Sie als Vorbild sieht.

Wenn Sie mehr über den Umgang mit Respekt bei Ihrem Kind erfahren möchten, habe ich Ihnen einige Grundanforderungen zusammengeschrieben.

Halten Sie sich an Ihre Vorgaben

Konsequent sein, ist nicht nur für Vorbilder wichtig. Es ist eine Grundlage der meisten Erziehungsstile. Für Kinder aller Alterststufen sind Regelmäßigkeiten wichtig. Diese Gewohnheiten erzeugen bei unseren Kindern Sicherheit.

Unsere Kinder können zum Beispiel damit rechnen Lob zu bekommen, wenn Sie etwas gut gemacht haben.

Ausnahmen

Auch wenn wir selbst konsequent handeln sollen, ist es wichtig Pausen zu machen. Wenn Sie es sich selbst einmal einfach machen wollen, erklären Sie Ihrem Kind den Grund für Ihr Handeln.

Es ist aber auch nicht schlimm, wenn Sie hin und wieder Ausnahmen für sich selbst machen. Wenn Sie nach einem besonders anstrengenden Tag heimkommen und sich vor den Fernseher setzen, zum Beispiel. Bleiben Sie aber auch hier ehrlich mit den Kindern und erklären Sie, warum Sie das heute so machen.

Die meiste Zeit sollten Sie aber nach Ihren eigenen Regeln leben, damit Ihre Kinder Sie auch ernst nehmen können.

Grundlegende Anforderungen für Vorbilder

Um als Vorbild für eine andere Person zu gelten, braucht es ein paar Grundbedingungen. Eltern erfüllen hier die meisten Punkte automatisch, wenn Kinder eine sichere Bindung mit den Eltern aufgebaut haben.

Was braucht ein Vorbild

Um ein Vorbild zu sein, müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  • Es muss eine Ähnlichkeit zwischen Vorbild und Beobachter bestehen und die Tätigkeit sollte wünschenswert sein.
  • Zwischen Vorbild und Beobachter muss eine emotionale Beziehung bestehen.
  • Die beobachtete Tätigkeit sollte Erfolg versprechend für den Beobachter sein
  • Der Beobachter sieht den Erfolg beim Vorbild
  • Das Vorbild hat einen höheren sozialen Status als der Beobachter
  • Das Vorbild hat gegenüber dem Beobachter soziale Macht 

Wie gesagt, erfüllen wir Eltern diese Anforderungen beinahe automatisch. Wir sind unseren Kindern ähnlich, wir haben eine emotionale Bindung mit ihnen, unser Status ist gefühlt höher und wir sind prinzipiell in einer Machtposition unseren Kindern gegenüber.

Es bleibt also nur mehr die Tätigkeit selbst. Hier kann man Parallelen zu den beiden oben erwähnten Studien ziehen. Wenn beide Eltern sportlich aktiv sind, kann es sein, dass der Erfolg der Sportlichkeit für das Kind nicht greifbar ist.

Wenn wir Eltern aber am Abend vor dem Handy sitzen, Spiele spielen oder Fernsehen ist der Erfolg relativ einfach ersichtlich. Es ist gemütlich, macht Spass oder beides.

Vorbilder und unser Gehirn

Wenn wir durch Beobachtung lernen und unser Verhalten und das Beobachtete anpassen, wird eines von zwei Strategien in unserem Gehirn aktiviert. Diese Strategien sind:

  • Die Imitation
  • Die Emulation

Lernen durch Imitation

Bei der Imitation werden die beobachteten Tätigkeiten direkt nachgeahmt. Das bedeutet, dass Entscheidungen und Handlungen des Vorbilds genau nachgemacht werden. Hier wird der Gedankengang verfolgt, wenn ich das genauso mache, werde ich auch zum Erfolg kommen.

Spiegelneuronen

Bei der direkten Nachahmung werden Gehirnbereiche aktiviert, welche auch Spiegelsystem genannt werden. Nähere Details zum Spiegelsystem und zu Spiegelneuronen finden Sie im Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.

Diese Strategie kann man bei Kindern oft beobachten. Zum Beispiel bei Kleinkindern, die versuchen, eine Trinkflasche zu öffnen. Unsere Tätigkeiten werden hier 1: 1 kopiert. Meist klappt es jedoch noch nicht das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Wenn sich kein Erfolg zeigt, sollten wir bei einem richtigen Ansatz das Kind loben und ihm zum Ziel verhelfen.

Zusätzlich hat die Imitation einen sozialen Aspekt. Wir Menschen fühlen sich wohl bei Anderen, die uns ähnlich sind. Das führt auch dazu, dass wir unbewusst das Verhalten von sympathischen Menschen spiegeln.

Lernen durch Emulation

Bei der Emulation werden anstatt der Tätigkeiten die Absicht kopiert. Wir stellen uns als die Frage: Was will das beobachtete Modell bezwecken? Es wird die zugrunde liegende Absicht kopiert und dann wird ein eigener Lösungsweg gesucht.

Hier kann zugrunde liegen, dass eine genaue Kopie der Tätigkeit schlichtweg nicht möglich ist. Wenn unser Kind zum Beispiel aufgrund seiner Größe, nicht auf den Tisch kann. So findet es einen alternativen Weg und nutzt einen Sessel oder schiebt einen Hocker heran, um das begehrte Objekt auf dem Tisch zu erreichen.

Vorbilder, Idole und Stars – Was ist der Unterschied?

Die Begriffe Vorbilder, Idole und Stars klingen ähnlich, sind jedoch in Ihrer Funktion und in Ihrer Wirkung unterschiedlich. Die grundlegenden Unterschiede sind die folgenden:

VorbildIdolStar
kann ein Mensch direkt im Lebensumfeld seingrundsätzlich unerreichbare Personeine herausstechende Person
Leitbild für die persönliche EntwicklungBeispiel für eigene Sehnsüchte und HoffnungenPerson ist eher uninteressant – der Lebensweise wird nachgeeifert
Vorbild, Idol, Star – Unterschied

Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, dass es sich bei einem Vorbild um ein „greifbares“ Modell handeln muss. Es ist schwierig, sich Handlungen abzuleiten, wenn wir unser Modell nicht beobachten können.

Hier beginnt aber die Grenze zu verschwimmen. In Zeiten des Internets können auch zum Beispiel zu YouTube und Instagram Stars Kontakt aufgebaut werden. Man hat das Gefühl, einen direkten Bezug aufzubauen und somit kann ein Star auch zum Vorbild werden.

Grundsätzlich sind Stars aber herausstechende Persönlichkeiten in einem bestimmten Metier. Im Normalfall ist hier die Person weniger interessant. Es steht eher der erreichte Ruhm und der Lebensstil im Vordergrund.

Das Idol auf der anderen Seite spiegelt ein unerreichbares Ideal wider. Idole sind idealisierte Abbilder von Persönlichkeiten und werden oft durch uns selbst erstellt oder durch andere Quellen idealisiert. Das erzeugt bei uns Sehnsüchte und Hoffnungen. Dadurch können wir unseren Idolen nacheifern.

Vorbilder und Modelllernen in der Schule

Die Schule ist das klassische Beispiel für Modelllernen. Es bietet viele Möglichkeiten und der soziale Lernfaktor unter den Mitschüler ist hier hervorzuheben.

Der Lernerfolg wird nicht nur in der Schule, sondern auch durch das Umfeld der Schüler außerhalb der Schule beeinflusst.

Die Schule vereint viele Elemente

In der Schule werden viele Lernprinzipien für das Lernen am Modell vereint. 

Die Schüler lernen voneinander bestimmte Verhaltensweisen. Das kann die Sprache, die Interessen, den Lernstoff oder andere Bereiche betreffen.

Aber auch der Lehrer ist hier als Vorbild zu sehen. Er zeigt, wie etwas funktioniert und bietet den Schülern Hilfe an, um den vermittelten Lernstoff zu verinnerlichen. 

Vorbilder: eines von drei grundlegenden Lernmodellen

Das Lernen am Modell ist nur eines von drei Lernmodellen. Es werden grundlegend drei Modelle unterschieden:

  • Lernen am Modell (Bandura)
  • Lernen durch Versuch und Irrtum (Pawlow)
  • Operantes Lernen durch gezielte Verstärkung (Skinner)

Lernen am Modell nach Bandura

Beim Lernen am Modell werden beobachtete Verhaltensweisen oder beobachte Erfolge nachverfolgt. Ziel ist es, durch die Beobachtung zu lernen. 

Lernen durch Versuch und Irrtum nach Pawlow

Das Lernen nach Versuch und Irrtum braucht relativ wenig Erläuterung. Wir versuchen verschiedene Lösungsansätze aus, bis einer funktioniert. Hier ist mitunter auch unser Durchhaltevermögen oder unser Ehrgeiz ausschlaggebend.

Wenn sich dann schlussendlich der Erfolg einstellt, haben wir gelernt, wie wir zum Ziel gelangen. Das zeigt aber in Bezug auf unsere Erziehung ein Problem auf.

Achtung
Achten Sie darauf, wann Sie einer Forderung Ihres Kindes nachkommen. Sie verstärken dadurch das aktuelle Verhalten.

Nehmen wir an, Ihr Kind will Schokolade und Sie möchten dem Wunsch aktuell nicht nachkommen. Ihr Kind fragt nach Schokolade und Sie sagen nein. Dann will es sich die Süßigkeit selbst holen, aber Sie verhindern es wieder. Als letzten Ausweg macht Ihr Kind dann einen Aufstand und fängt zu weinen und / oder zu schreien an. Schlussendlich geben Sie nach und machen eine Ausnahme.

In diesem Moment hat Ihr Kind folgendes gelernt: weinen = Schokolade.  

Operantes Lernen durch gezielte Verstärkung nach Skinner

Operantes Lernen funktioniert durch gezielte Verstärkung. Unsere Mittel der Verstärkung sind Lob und Tadel. Das effektivste Mittel ist aber Lob. Wie Sie korrekt und effektiv loben können, habe ich bereits in diesem Artikel beschrieben.

Sie können die gezielte Verstärkung sehr gut mit dem Modelllernen kombinieren, indem Sie erwünschtes Verhalten bestärken. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Achten Sie darauf, dass Sie nicht unbewusst unerwünschtes Verhalten bekräftigen. 

Wenn Sie ihrem Kind immer Aufmerksamkeit schenken, wenn es ein wenig jammert, verstärken Sie das Verhalten. So passiert es leicht, dass Ihr Kind sehr weinerlich wird.

Fazit

Ein Vorbild für unsere Kinder zu sein, ist eines der effektivsten Mittel, unseren Kindern etwas beizubringen. Diese Methode ist allerdings nicht sehr zielsicher, da unsere Kinder sich selbst aussuchen, welche Verhaltensweisen sie von uns gut finden.

Aber wie bei allen Lernmethoden birgt das Lernen am Modell Risiken, wenn wir nicht selbstreflektiert handeln. So ist es möglich, dass wir unerwünschtes Verhalten anregen.

Wenn ein Verhalten erst einmal erlernt wurde, ist es danach schwieriger, dieses wieder zu verlernen.

Für interessierte Leser

Bezogen auf die Entwicklung könnte Sie auch die Entwicklung des Gewissens interessieren. Diese finden Sie hier.

Oder auch die Entwicklung der Moral. Was ist gut, was ist böse? Dazu finden Sie mehr Informationen in diesen Beitrag.

Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
© Copyright 2021 - Ines Wurbs
HOMEÜBER MICHBLOG
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram