Anderen Kindern Grenzen setzen

Wenn fremde oder andere Kinder, als die eigenen, zu uns frech sind und unsere Grenzen in irgendeiner Weise überschreiten, tun wir uns oft sehr schwer damit. Wir wissen nicht recht, wie wir reagieren sollen und auch können. Genau dafür habe ich hier ein paar Anregungen:

  • Klarstellen, dass das Verhalten unpassend ist
  • Bedürfnisse klären
  • Situation beenden

Was tun, wenn andere Kinder Grenzen überschreiten?

Besonders schwer, fällt es uns, bei anderen Kindern Grenzen zu setzen. Schließlich wollen wir selbst keine Linie überschreiten. Dennoch geraten wir gelegentlich in eine solche Situation, dass andere Kinder unpassendes oder gar freches und grenzüberschreitendes Verhalten uns oder unseren Kindern gegenüber zeigen. Aber wie können wir das dem Kind klarmachen? Was ist in Ordnung und was nicht? Hier ein paar Tipps:

  • Ein klares „Stopp“ zum Beenden der Situation.
  • Nicht allzu lange warten, bis wir einschreiten.
  • Klar sagen, warum das Verhalten nicht für uns passt.
  • Wenn wir zuerst mitspielen, müssen wir damit rechnen, dass das Spiel vom Kind nicht sofort beendet werden kann.
  • Dem Kind einen Vorschlag machen, wie die Situation aufgelöst werden kann.
  • Im „Notfall“, die Eltern oder andere Vertrauenspersonen des Kindes ansprechen und höflich klarstellen, dass das Verhalten für Sie nicht passt und Sie nicht gestört werden wollen oder Ähnliches.
Generell gilt:
Fühlen Sie sich von Kindern gestört, sprechen Sie das an. Aber das ist kein Grund, unhöflich zu sein. Begegnen Sie dem Kind und dessen Eltern mit Respekt. Formulieren Sie aber klar, was Sie möchten oder eben nicht möchten.

Beschimpfen, beleidigen, drohen oder gar handgreiflich werden ist natürlich ein klares No-Go! Das sollten Sie auf jeden Fall unterlassen. Kein Verhalten rechtfertigt das, für Sie als Erwachsener!

Weitere ausführlichere Tipps und Infos zum Grenzen setzen ohne Gewalt, finden Sie auch hier: Der beste Weg, einem Kind Grenzen setzen, ohne es zu verletzen.

Wie geht man mit respektlosen, anderen Kindern um?

Wie oben schon erwähnt, gibt es keinen Grund, sich alles gefallen zu lassen. Aber, wie ist das eigentlich bei scheinbaren „Kleinigkeiten“, wie nachmachen, Zunge zeigen und dergleichen? Natürlich ist es nicht unsere Aufgabe, fremde Kinder zu erziehen. Allerdings müssen wir auch unsere Grenzen und die unserer Kinder wahren. Ist ein Kind frech und respektlos, sollten wir:

  • Ebenfalls klar sagen, dass das Verhalten nicht in Ordnung ist.
  • Selbst respektvoll bleiben.
  • Das Kind (je nach Alter) fragen, was es eigentlich (bezwecken) will.
  • Respekt einfordern. Also, wenn beispielsweise das Kind Sie beim Reden unterbricht, darauf hinweisen …
  • Ihre Bedingungen und Forderungen klar nennen. Trotzdem höflich bleiben.
  • Konsequenzen ansprechen und umsetzen. Wie etwa: Eltern einbinden, den Kellner darauf aufmerksam machen, in der U-Bahn den Platz wechseln …

All diese Vorschläge lassen sich für uns selbst umsetzen, aber auch, wenn ein anders oder fremdes Kind unserem Kind gegenüber frech und grenzüberschreitend ist.

Ja, es besteht die Möglichkeit, dass die Eltern des Kindes ebenfalls unserer Meinung nach unpassend reagieren. Möglicherweise fühlen sie sich angegriffen. In diesem Fall gilt es natürlich Ruhe zu bewahren. Genauere Tipps habe ich im Beitrag: „Probleme mit anderen Eltern“ für Sie zusammengefasst.

Resümee

Kinder sind nicht immer brav und lieb. Manchmal bringen sie uns auch zur Weißglut. Das können die eigenen sein oder auch andere. Das brauchen wir uns natürlich nicht gefallen zu lassen. Wenn etwas oder jemand unsere Grenzen überschreitet oder auch die unserer Kinder, sollten wir dagegen etwas tun. Halten wir uns zurück und lassen das über uns ergehen, wirkt sich das nur negativ auf uns aus. Und auch, wenn es das Kind eines Freundes ist, wirkt sich das „gefallen Lassen“ schlecht auf die Freundschaft aus. Wer will sich schon mit wem treffen, dessen Kind aus eigener Sicht frech oder wirklich nervig ist? Das würde nur dazu führen, dass wir mit der Zeit den Kontakt reduzieren.

Aber trotzdem ist es wichtig, die Angelegenheit objektiv und besonnen anzugehen. Kein Grund selbst respektlos oder gar beleidigend zu agieren.

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Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
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