Links, rechts – So lernen es Kinder

Rechts-links unterscheiden, ist eine enorme Leistung für unser Gehirn. Besonders unsere Kinder benötigen hier viel Zeit und Übung, um rechts von links zu unterscheiden.

Den meisten Kindern fällt das Lernen von links und rechts am leichtesten, wenn sie eine visuelle Unterstützung dazu haben. Das kann über Farben, Spiele, Markierungen usw. erfolgen. Auch Lieder und andere Aktivitäten, aber vor allem Wiederholung ist hier wichtig.

In diesem Beitrag verrate ich Ihnen, wie Sie das Lernen in den Alltag einfließen lassen können und natürlich, welche Methode meiner Erfahrung nach, die besten Erfolge beim rechts – links Lernen erzielt. Zusätzlich finden Sie im Artikel auch zwei Übungsblätter zum Ausdrucken.

Im Artikel finden Sie neben den Übungen auch Informationen über:

Wie können sich Kinder und Erwachsene rechts und links merken?

Beginnen wir gleich mit den praktischen Übungen. Hierbei ist es wichtig, nicht nur einen bestimmten Weg zu verfolgen, sondern die rechts-links Unterscheidung auf mehreren Wegen anzugehen.

Rechts – links Übungen für den Alltag

Um das Wissen über rechts und links aufzubauen und zu festigen, bedarf es viel Übung. Ich bin immer ein Fan davon, wichtige Grundfähigkeiten von zwei Richtungen anzugehen. Einerseits, durch das aktive Vermitteln von Wissen und gezieltes Üben und andererseits durch lockeres Einbinden in den Alltag zwischendurch. Mit folgenden Tipps gelingt es Ihnen, das Thema rechts-links spielerisch in den Alltag zu integrieren:

  • Bei Gesprächen mit Ihrem Kind rechts und links gezielt in den Wortschatz aufnehmen.
  • Fragen Sie Kinder ab 5 Jahren bewusst nach Richtungen. „Weißt du vielleicht: Liegt der Löffel links oder rechts von dir?“ oder Ähnliches. Bis 8 Jahren sollten Sie nur die Richtung von der Sicht des Kindes aus erfragen.
  • Wenn Sie rechts sagen, nach rechts zeigen und das Gleiche mit links.
  • „Simon sagt“ zwischendurch spielen
  • Boogie-Woogie singen (ein Lied für rechts und links natürlich)
  • Eine rechts-links Geschichte vorlesen (Hier habe ich eine kostenlose Geschichte, mit Beschreibung von der TU Dresden, inklusive weiterer Spiele, für Sie herausgefunden)
  • Bewegungsspiele und Bewegung im Generellen fördern die gesamte Körperwahrnehmung und die Raum-Lage Orientierung. Viel Bewegung ist somit der Grundstein für die rechts-links Unterscheidung.
  • Fingerspiele in den Alltag einbauen, z. B.:
    … Rechte Hand nach oben zeigt, linke auch schon aufwärts steigt.
    Rechte Hand fällt nun herab, linke folgt ihr nun bergab....

    (Besonders nett, mit einem aufgemalten Gesicht auf jeder Hand)
    Das vollständige Fingerspiel finden Sie bei KlettKita.de.

Wichtig: Bleiben Sie dabei immer geduldig und erzeugen Sie keinen Druck, sonst ist die Begeisterung und Motivation schnell weg und Ihr Kind wird versuchen, das rechts-links Üben zu vermeiden.

Spiele für das rechts – links Lernen

Im Nachfolgenden habe ich noch einige Spiele für Sie zusammengetragen, mit denen Sie mit Ihrem Kind gezielt das Unterscheiden von Rechts und Links üben können. Gemeinsames Spielen fördert zusätzlich die Motivation unserer Kinder. Besonders, wenn Sie Ihr Kind mit anerkennenden und lobenden Worten unterstützen. Damit beim Loben nichts schiefgeht, habe ich das Wichtigste dazu hier in einem separaten Artikel für Sie zusammengeschrieben.

Nachfolgend finden Sie Links zu Produkten auf Amazon (als Werbung direkt gekennzeichnet). Als Amazon Partner verdiene ich an den Verkäufen eine Provision. Sie unterstützen mich dadurch den Blog kontinuierlich auszubauen. Natürlich können Sie diese oder ähnliche Produkte auch im Fachhandel Ihres Vertrauens beziehen.

  • MiniLÜK: links, rechts, oben, unten (Werbung): Raumlage Orientierungsaufgaben für den MiniLÜK Kasten. Sehr gut für jüngere Kinder schon ab 5 Jahren geeignet, weil auch andere Richtungsbezeichnungen trainiert werden. Achtung, das ist nur das Übungsheft. Sollten Sie den MiniLÜK Kasten noch nicht besitzen, finden Sie diesen hier zum Kaufen (Werbung). Er lässt sich für viele Übungen aus ganz unterschiedlichen Bereichen einsetzen. Ich bin ein großer Fan davon, weil er Abwechslung ins Lernen bringt und wirklich für sehr viele Fähigkeiten einsetzbar ist.
    Für Kinder ab 3 bis 4 Jahren eignet sich dagegen besser der BambinoLÜK Kasten (Werbung), da hier noch keine Zahlen erkannt werden müssen. Dieser fördert logisches Denken mit verschiedenen Aspekten.
  • Links – rechts – oben – unten (Werbung): Vorlagen zum Üben der Raumlage – Orientierung. Hier gibt es Kärtchen mit Richtungsaufgaben und Blätter zum Einzeichnen. Auch als Kopiervorlage einsetzbar. Mit Hilfe fürs Lesen der Aufgabe, ab ca. 5 Jahren geeignet.
  • Rinks & Lechts von Amigo (Werbung): Dieses Spiel eignet sich vor allem zum Üben und Festigen. Mit Hilfe der Polizei. Dabei müssen die Richtungsangaben vom Polizisten in der Mitte aus nachverfolgt werden. Dieses Spiel trainiert also vor allem das Spiegeln der Richtung. Angegeben ist das Alter ab 6 Jahren. Ich finde, es ist aber eher erst ab 7 - 8 Jahren geeignet.

Rechts-Links Übungsblätter zum Ausdrucken

Hier habe ich zwei Übungsblätter für Sie zusammengestellt, die Sie gerne kostenlos herunterladen und ausdrucken können.

Anleitung

Sie brauchen: 1 roten Stift und 1 lila Stift.

Einfachste Variante

Alle Abbildungen, die nach rechts schauen (vom Kind aus), sollen mit dem roten Stift eingekreist werden. Und alle, die nach links zeigen, mit Lila. Um das zu erleichtern, habe ich als Hilfestellung auch Pfeile in der jeweiligen Farbe auf das Arbeitsblatt gegeben. Der Punkt neben dem Pfeil kann auch nochmals in der jeweiligen Farbe angemalt werden. Diese Variante können Sie auch schon ab 4 Jahren mit Ihrem Kind probieren.

Mittelschwere Variante

Alle Abbildungen, die nach rechts schauen (vom Kind aus), sollen mit dem roten Stift eingekreist werden. Und alle, die nach links zeigen, mit Lila. Um das zu erleichtern, habe ich als Hilfestellung auch Pfeile in der jeweiligen Farbe auf das Arbeitsblatt gegeben. Der Punkt neben dem Pfeil kann auch nochmals in der jeweiligen Farbe angemalt werden. Zusätzlich können Sie Ihr Kind dazu auffordern, die Richtungen, also „rechts“ und „links“, dazuzusagen. Diese Variante ist ungefähr ab 5 oder 6 Jahren geeignet.

Schwere Variante

Zeichnen Sie auf jedes Arbeitsblatt gut sichtbar ein Strichmännchen. Alle Abbildungen, die nach rechts schauen, sollen mit dem roten Stift eingekreist werden. Und alle, die nach links zeigen, mit Lila. Der Punkt neben dem Pfeil kann auch nochmals in der jeweiligen Farbe angemalt werden. Allerdings von der Sicht des gezeichneten Kindes aus. Diese Stufe ist schwierig und sollte frühstens mit 8 Jahren versucht werden.

Achtung!

Bitte bleiben Sie immer geduldig bei dieser Übung (natürlich auch bei allen anderen Übungen). Sonst hat das negative Auswirkungen auf das Lernen und Ihr Kind wird schnell nicht mehr mitmachen wollen. Wenn es noch zu schwer ist, probieren Sie es einfach in zwei oder drei Monaten nochmals!

Mit diesen Tricks lernt jeder rechts von links zu unterscheiden

Am schnellsten und einfachsten lernen wir Menschen mit visueller Unterstützung. Diese Methoden sollten in Verbindung mit gezieltem Üben angewandt werden, um so das Gelernte noch weiter zu vertiefen und später rechts und links schnell unterscheiden zu können. Darum habe ich nun ein paar Tricks für Kinder, wie auch Erwachsene, mit denen es jedem gelingen sollte, rechts und links zu unterscheiden.

  • Punkt aufmalen
    Bei kleinen Kindern empfiehlt es sich, die körperorientierte Strategie einzuüben. Am besten malen Sie dazu bei Ihrem Kind einen Punkt/ Herz oder Stern auf die dominante Hand (also rechte Hand bei Rechtshändern und linke Hand bei Linkshändern). Zusätzlich ist es hilfreich, wenn Sie für die rechte Hand ROT verwenden, weil rot auch mit R beginnt, wie rechts. Und für die linke Hand verwenden Sie LILA, weil lila mit einem L für links beginnt. Lassen Sie Ihrem Kind das Symbol aussuchen und erklären Sie ihm/ihr anschließend warum, wie oben erwähnt, diese Farbe auf dieser Seite verwendet wird. Anfangs werden sie noch oft darauf schauen, um rechts und links zu unterscheiden. Es kann sein, dass Sie das Symbol öfter nachzeichnen müssen. Eines Tages geht die Markierung aber dann in die Vorstellung über und es braucht den aufgemalten Punkt/ Stern/ Herz nicht mehr. Machen Sie aber zusätzlich immer wieder kleine Spielchen im Alltag, wie oben beschrieben oder üben Sie bewusst mit Ihrem Kind mit Übungsspielen. So wird rechts und links durch mehrere Anknüpfungspunkte vertieft und gefestigt und die rechts-links Unterscheidung wird so mit der Zeit immer einfacher für Ihr Kind sein und rascher erkannt werden.
  • Markierte Kleidung
    Gerade bei Kinder ist es ganz praktisch Schuhe und/ oder Socken mit zwei verschiedenen Symbolen zu markieren. Oftmals gibt es Schuhe, Hausschuhe und Socken für Kinder auch schon mit unterschiedlichen Abbildungen zu kaufen, wie zum Beispiel diese hier (Werbung). Natürlich reichen aber auch aufgemalte Zeichen an der Spitze oder auf der Innensohle. Das hilft zusätzlich auch beim selbstständigen Anziehen und stärkt damit die Autonomie unserer Kinder.
  • Uhr/ Ring
    Bei Kindern ab dem höheren Schulalter und für Erwachsene kann ich empfehlen, die Uhr oder einen Ring als Anhaltspunkt zu nehmen. Wichtig ist hierfür immer die Erklärung, was welche Seite ist und das geduldige Üben.
  • Das Finger L
    Auch diese Methode ist körperorientiert. Sollten die obigen Methoden nicht funktionieren, kann man auch die Finger zum Unterscheiden von rechts und links verwenden. Streckt man den Zeigefinger nach oben und den Daumen zur Seite ergibt sich auf der linken Hand der Buchstabe L, für links natürlich. Auf der rechten Seite wäre das L aber falsch herum. Auch hier ist es wichtig, zusätzlich zu üben und so die Seitenunterscheidung weiter zu verinnerlichen.

Zusätzlich ist es auch sinnvoll, Konzentrationsübungen generell einzubauen. Das Unterscheiden von links und rechts erfordert nämlich viel Konzentration von unseren Kindern. Übungen dazu finden Sie hier für das Kindergartenalter und hier für das Schulalter. Außerdem habe ich hier die besten Wege, um das Lernen für Ihr Kind generell zu erleichtern, zusammengefasst.

Warum fällt es uns schwer, rechts von links zu unterscheiden?

Dr. Haun, vom Max-Planck-Institut, forscht unter anderem genau zu diesem Thema. Und er fand heraus, dass es wahrscheinlich einen entwicklungsgeschichtlichen Grund dafür gibt, dass es uns auch noch manchmal als Erwachsener schwerfällt, rechts und links zu unterscheiden. Rechts und Links sind nämlich konventionelle Begriffe, die wir in unserer westlichen Kultur angelernt bekommen.

Frühe Menschen und Naturvölker verwenden nämlich die Himmelsrichtungen, um sich in ihrer Umgebung zu orientieren. Tatsächlich gab und gibt es auch heute noch Kulturen, die statt: „Gib mir den Löffel rechts von dir“, „Gib mir den Löffel südlich von dir“ sagen. Dr. Haun fand, dass Kinder in unserer Kultur vor dem Schulalter bzw. vor der Heranführung an das rechts-links System auch nach diesem allozentrischen Angabenschema natürlich reagieren. Was heißt das jetzt?

Unser rechts-links System ist egozentrisch. Es geht also von uns oder von dem Objekt aus. Der Löffel ist rechts von dir, die Tasse links am Tisch, der Bub rechts von mir, .... Das ist unser angelerntes System.

Nicht absolut
Das rechts-links-System hängt immer von der Bezugsperson und ihrer Ausrichtung im Raum ab. Das erschwert die Definition. Denn, bevor ich weiß, wo jetzt links ist, muss ich verstehen, welches Links gemeint ist.

Es gibt allerdings auch das allozentrische (fremd zentrierte) System. Das heißt, die Richtung wird unabhängig von der Lage und Beziehung zum Raum angegeben, nämlich zum Beispiel nach den Himmelsrichtungen. Es ist nämlich egal, in welche Richtung ich mich drehe oder wo ein Objekt steht, Süden ist immer dort, wo Süden eben ist.

Dr. Haun fand in Experimenten mit Kindern unterschiedlicher Herkunft auch heraus, dass diese Richtungsangaben für kleine Kinder, unterschiedlicher (auch unserer) Kulturen, natürlicher sind und sie Aufgaben fremd zentriert lösen.

Bei diesem Experiment mussten Kinder, Erwachsene und Primaten tippen, unter welchem von drei bis fünf Becher ein Objekt versteckt wurde. Das Objekt wurde vor den Personen und Affen z. B. unter den Becher ganz links gelegt. Dann wurden die Personen, wie auch die Affen, um 180 Grad gedreht. Hier war ebenfalls ein identer Tisch mit den gleichen Bechern aufgebaut. Jetzt wurden Sie gebeten, zu zeigen, wo das Objekt sei.

Die Erwachsenen und ein älteres Kind (8-Jährige) aus unserem Kulturkreis tippten, dass das Objekt nun wieder im Becher z. B. links von ihnen ist. Sie gingen also von der egozentrischen Orientierung aus und setzten die Lage in Bezug zu ihrem eignen Körper. Jüngere Kinder (Vierjährige), alle Personen (Kinder rund Erwachsene) aus einem Naturvolk und die Primaten, tippen allesamt auf den rechten Becher, da sie sich eben nicht nach dem rechts-links Schema orientierten, sondern an der Himmelsrichtung oder an der Umgebung.

Sie wendeten also die allozentrische Orientierung an. Mehr dazu können Sie in diesem Beitrag von wissenschaft.de nachlesen.

Ab wann sollten Kinder rechts von links unterscheiden können?

Kinder können die beiden Seiten ungefähr mit 6 Jahren grundlegend voneinander unterscheiden. Allerdings nur an sich selbst. Mit etwa 8 Jahren gelingt es Ihnen dann, die Seiten bei anderen richtig zu benennen. Und meist erst so ab 10 - 11 Jahren können Kinder losgelöst vom eignen Körper, also bei anderen und aus Sicht der anderen oder eines Objektes, die Seiten richtig zuordnen.

Wichtig für alle Eltern ist hier dranzubleiben, nicht zu verzweifeln und geduldig zu bleiben. Schimpfen wir hier oft oder machen unsere Kinder runter, verlieren sie recht schnell die Freude beim Lernen. Es ist ein langer Prozess, der erst durch die voranschreitende Hirnreifung und die damit zusammenhängende Perspektivwahrnehmung sich immer weiter entwickelt und ebenfalls ausreift.

Wir nennen das auch die „Theory of mind“. Das meint die Fähigkeit Absichten, Meinungen, Gedanken, Blickwinkel anderer zu bedenken und berücksichtigen zu können. Das ist natürlich ein sehr komplexer Vorgang, der zwar schon im Alter von 2 Jahren beginnt, sich aber stetig bis nach das Volksschulalter weiterentwickelt.

Manche Menschen können schneller links von rechts unterscheiden als andere. Aber:

Wichtig
Es gibt keine rechts links Schwäche bei gesunden Personen!

Immer wieder liest man in Magazinen oder Artikeln von einer rechts-links Schwäche oder gar von einem Syndrom. Die rechts-links Schwäche ist KEIN medizinisch diagnostizierbares Defizit bei gesunden Personen oder gar eine Orientierungsschwäche. Diese tritt nur bei schweren Vor- oder Co-Erkrankungen wie Schlaganfall, Amnesie etc. … auf und nicht bei gesunden Kindern.

Vielmehr ist es ein Problem, dass viele Menschen nur selbst angeben, dass sie es haben. Tatsache ist, dass manche Menschen schneller auf rechts und links reagieren können als andere. Rund 15 % schätzen sich selbst, laut der Studie Ham, Dijkerman und Stralen von 2021 als schlecht ein. Das hängt allerdings nicht immer mit tatsächlichem Können zusammen. Es zeigte sich in dieser Studie, dass die tatsächliche Leistung im Unterscheiden von Rechts und Links stark davon abhängt, welche Strategie zum Unterscheiden angewandt wird und was die Aufgabe ist.

Folgende Bedingungen beeinflussen, wie schnell wir Links und Rechts unterscheiden können:

  1. Strategie: Orientierung am eigenen Körper

    Bei dieser Strategie wird der eigene Körper, oftmals die Hand, als Ankerpunkt zur Orientierung verwendet. In einer Studie von Gormely & Dempster aus 2008 zeigt sich, dass ca. 32 % solche eine körperbezogene Taktik verwenden.

  2. Strategie: Wissen

    Hier wird die Unterscheidung zwischen rechts und links rein durch überlegen getroffen, ohne den eignen Körper als Anhaltspunkt zu verwenden. Studienteilnehmer mit dieser Taktik hatten deutlich bessere Ergebnisse beim Unterscheiden von Rechts und Links.

  3. Aufgaben in derselben Richtung, wie wir selbst

    Wenn die Aufgaben eine Richtungsbestimmung enthält, die in die gleiche Richtung gedreht ist, wie wir selbst, sind sie für uns leichter zu lösen. Wir müssen nämlich dann nur von unserer Position ausgehen.

  4. Aufgaben in der gegenüberliegenden Richtung

    Wenn die Aufgabe Menschen oder Richtungsangaben enthält, bei denen wir die Richtung im Gedanken spiegeln müssen, fällt sie uns schwerer. Vor allem, wenn wir den eigenen Körper als Anhaltspunkt verwenden.

  5. Unterschied Männer und Frauen

    Hier sind sich die Studien uneinig. Viele weisen darauf hin, dass es einen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt. Meist in der Richtung, dass Männer besser abschneiden als Frauen. In der erwähnten Studie von 2021 zeigt sich, dass auch das von der Strategie und der Aufgabe abhängig ist. Generell schätzen sich Männer selbst mehrheitlich besser ein, reagieren im Durchschnitt allerdings bei allen Aufgaben auch schneller.
    Als Ursache wird vermutet, dass einerseits die Steuerung über die rechte Hirnhälfte dafür verantwortlich ist. Dies ist bei Männern häufiger der Fall als bei Frauen. Aber natürlich spielt auch das Selbstvertrauen bezüglich der Aufgabe eine Rolle.

Fazit

Rechts und Links unterscheiden fällt uns Menschen einfach schwer, weil es einerseits, eine künstliche Wortwahl ist und keine natürliche Orientierung und andererseits, weil wir in vielen Situationen sehr viele verschiedene kognitive Fähigkeiten dazu benötigen. Eine sehr wichtige Fähigkeit ist unter anderem das Drehen der Seiten im Kopf, also das Spiegeln durch mentale Rotation. Anscheinend reagieren Menschen schneller auf rechts und links, wenn sie dieses Spiegeln gut können. Dabei fließt die Raum-Lage Orientierung stark mit ein. Generell scheint die Verarbeitung im Gehirn eine wichtige Rolle zu spielen, aber natürlich auch die eigenen Erwartungen und das Selbstvertrauen.

Ich kann empfehlen, die rechts-links Unterscheidung immer wieder zu üben und spielerisch in den Alltag einfließen zu lassen. Nebenbei oder auch mit gezielten Spielen und Übungen. Das hilft, die Richtungen stärker zu verinnerlichen und die Unterscheidung zwischen rechts und links zu automatisieren. Loben Sie Ihr Kind auch, wenn es sich bemüht hat. So bauen Sie zusätzlich das Selbstvertrauen Ihres Kindes aus. Und wie wir bereits gehört haben, ist die Motivation und das Selbstvertrauen zwei wesentliche Faktoren für die rechts-links Unterscheidung.

Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
© Copyright 2021 - Ines Wurbs
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