Wie kann ich mit meinem Kind Konzentration üben?

Konzentration begegnet uns im Alltag überall. Speziell bei unseren Kindern legen wir meist ein Augenmerk darauf. Es ist ein Thema, das viele Eltern verunsichert. Deshalb habe ich hier für Sie in Kürze die wichtigsten Informationen zusammengeschrieben. Auch Tipps und Übungen für das Üben der Konzentration fehlen natürlich hier nicht:

  • Üben Sie im Alltag
  • Üben Sie mit Liedern, Reimen, Sprüchen während Wartezeiten
  • Machen Sie aber auch gezielte Übungen
  • Achten Sie auf die optimale Umgebung
  • Verpacken Sie die Übungen spielerisch
  • Üben Sie ohne Druck
  • Erheben Sie die Konzentrationsdauer Ihres Kindes und
  • überprüfen Sie diese gelegentlich

Was ist Konzentration?

Konzentration ist die Fähigkeit, die gesamte Aufmerksamkeit auf etwas Bestimmtes, eine Handlung oder ein Objekt, zu richten. Es fällt uns und unseren Kindern leichter uns zu konzentrieren, wenn es sich um etwas handelt, das wir gerne tun. Wer von uns Eltern hat nicht schon beobachtet, wie vertieft unsere Kinder in ihr Spiel sind. Oder wenn wir unsere Kinder rufen, während sie etwas im Fernsehen verfolgen. Bei diesen Gelegenheiten sind sie meist sehr konzentriert und blenden alle Ablenkungen, in diesem Fall uns Eltern, mit Leichtigkeit aus.

Konzentration und Aufmerksamkeit werden in der Psychologie übrigens als synonym angesehen, also gleich verwendet. Aufmerksamkeit wird allerdings in verschiedene Formen eingeteilt. Unterschiedliche Autoren haben da unterschiedliche Bezeichnungen dafür. Mir schient die folgende Einteilung aus praktischen Überlegungen am sinnvollsten.

Hier wird die Aufmerksamkeit in die folgenden Bereiche geteilt:

  • Selektive Aufmerksamkeit
  • Geteilte Aufmerksamkeit
  • Daueraufmerksamkeit

Selektive Aufmerksamkeit

Die selektive Aufmerksamkeit bezeichnet jene Konzentration, die sich auf eine Handlung oder ein Objekt allein fokussiert. Dieses Objekt oder Handlung steht dabei im Mittelpunkt und alle anderen werden außer Acht gelassen. Also wenn wir uns in etwas so vertiefen, dass alles andere um uns verschwindet. Kinder haben dieses Flow-Erlebnis oft beim Spielen, aber beim Fernsehen, aber auch vom Sport ist es uns Erwachsenen bekannt.

Vielleicht kennen Sie das: Wenn Sie gerade erst über ein bestimmtes Thema oder von etwas Bestimmten gesprochen haben und plötzlich begegnet Ihnen dieses fast überall im Alltag. Auch hier sprechen wir von selektiver Aufmerksamkeit. Das Objekt ist uns gerade sehr aktiv im Gedächtnis, deswegen nehmen wir es schneller und leichter wahr, wenn es uns begegnet.

Geteilte Aufmerksamkeit

Bei der geteilten Aufmerksamkeit konzentriert man sich gleichzeitig auf mehrere Handlungen oder Objekte. Das ist sozusagen das bekannte Multitasking. Autofahren ist das klassische Beispiel. Fahren, lenken, Gas geben, blinken und noch vieles mehr werden gleichzeitig von uns gemacht. Auch unsere Kinder brauchen diese geteilte Aufmerksamkeit. Besonders in der Schule wird ihnen diese Fähigkeit häufig abverlangt. Daher ist es ratsam, geteilte Aufmerksamkeit mit Ihren Kindern zu üben.

Übungen geteilte Aufmerksamkeit für Kinder

Orchsester

Ein Kind spielt den Dirigenten, der vorgibt, wie zu spielen ist. Laut, leise, langer Ton oder kurz oder hoch und tief zum Beispiel. Die anderen Kinder machen Instrumente nach und versuchen sich an die Vorgaben des Dirigenten zu halten.

Luft Acht

Jedes Kind soll viermal mit jeder Hand nach der Reihe eine liegende Acht in die Luft auf Höhe des Gesichts zeichnen und mit den Augen verfolgen.

Buchstaben ersetzen

Jedes Kind erzähl eine kurze Geschichte (nach). Dabei wird ein Buchstabe gewählt, der immer durch einen anderen ersetzt werden muss. Also zum Beispiel statt S muss immer ein K gesagt werden.

Ich packe meinen Koffer

Auch dieses beliebte Spiel trainiert perfekt die geteilte Aufmerksamkeit. Der Erste sagt: „Ich packe meinen Koffer und nehme … mit“. Das Spiel geht in der Reihe und jeder muss immer alle Gegenstände nennen, die bereits zuvor genannt wurden.

Zählender Baum

Das Kind stellt sich auf ein Bein und streckt beide Arme in die Höhe. Am besten leicht auseinanderliegend wie eine Baumkrone. Dann muss es rückwärts zählen, von 100 oder je nach Können auch eine niedrigere Zahl.

Daueraufmerksamkeit

Die Daueraufmerksamkeit, auch Vigilanz genannt, bezeichnet primär die Aufmerksamkeit, die wir benötigen, um kleine Veränderungen bei etwas bestehenden wahrzunehmen. Es ist die Konzentrationsleistung, die wir benötigen, wenn wir eine Situation länger beobachten.

Müssen wir dabei häufig reagieren, spricht man von Daueraufmerksamkeit. Autofahren, aber auch Computerspielen zum Beispiel. Ist andererseits nur ganz selten eine Reaktion verlangt, sprechen wir von Vigilanz. Also, wenn Sie Ihr Schulkind zum Beispiel am Spielplatz beaufsichtigen wahrscheinlich.

Wie können sich Kinder besser konzentrieren?

Die Konzentrationsfähigkeit ist oft sehr von der Tagesverfassung abhängig. Sie kennen das vielleicht auch von Ihnen selbst, an manchen Tagen können Sie sich gut konzentrieren und bringen viel weiter, an anderen lassen Sie sich leicht ablenken und kommen schwer in den Arbeitsflow. Das kommt daher, dass Konzentration keine Eigenschaft ist, die wir jederzeit abrufen können und uns zur Verfügung steht. Es ist eine Fähigkeit, welche sehr von der Situation und inneren, wie äußeren Umständen abhängig ist.

Tipp
Üben ist gut und wichtig, solange es ohne Druck passiert und den Kindern Spaß macht. Nehmen wir Ihnen nämlich die Freude dabei, kann das schnell umschlagen und zu Vermeidungsverhalten führen.

Diese Übungen können wir somit gerne auch mal in den Ferien als lustige Freizeitbeschäftigung einbauen. Aber immer mit Spaß und auch Lob für die Anstrengung verbinden.

Einflussfaktoren der Konzentrationsfähigkeit

Die folgenden Einflussfaktoren können sich positiv wie auch negativ auf unsere Konzentration und die unseres Kindes auswirken:

  • Das Interesse:
    Entspricht das Thema dem Interesse? Wenn es eine freiwillige Aufgabe ist und es Ihrem Kind das Ergebnis wert ist, fällt es natürlich leichter sich zu konzentrieren.
  • Das Können:
    Glauben wir, die Aufgabe erfolgreich bewältigen zu können, dann strengen wir uns mehr an und konzentrieren fällt uns leichter.
  • Die momentane Situation:
    Wie ist unser Empfinden und wie sind unsere Gedanken dazu? Manche Situationen rufen Ängste und Sorgen hervor, welche viele kognitive Ressourcen bindet, dadurch fällt es und schwerer uns zu konzentrieren.
  • Die Umgebung:
    In stiller, ruhiger Umgebung fällt uns das Konzentrieren leichter, als in einer Umgebung mit vielen Ablenkungen, wie Lärm, andere Personen, Geräusche und anderer Trubel.

Wie lange können sich Kinder konzentrieren?

Das gezielte Richten der Aufmerksamkeit auf eine Sache ist sehr anstrengend und kann deshalb altersabhängig auch nur eine bestimmte Zeit lang aufrechterhalten werden. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie die durchschnittlichen Konzentrationszeiten von Kindern, je nach Alter.

Alter des KindesDurchschnittliche Konzentrationsdauer
6 - 12 MonateBis zu 5 Minuten
1 - 2 JahreBis zu 10 Minuten
2 - 4 JahreBis zu 8 - 15 Minuten
5 - 7 JahreBis zu 20 Minuten
10 - 12 JahreBis zu 25 Minuten
12 - 16 JahreBis zu 30 Minuten
Konzentrationsdauer bei Kindern

Bei diesen Zeitangaben handelt es sich um die Phasen der vollen Konzentration. Kinder können zum Beispiel, auch stundenlang vertieft spielen oder länger einem Puppenspiel zusehen. Dafür ist allerdings nicht die zielgerichtete volle Konzentration notwendig, darum können unsere Kinder in solchen Situationen länger bei der Sache bleiben.

Das ist zum Beispiel auch im Unterricht der Fall, nur selten bedarf es in einer Unterrichtsstunde 50 Minuten volle Konzentration. Die gesamte Konzentrationsdauer hängt dabei natürlich von den oben genannten Einflussfaktoren, wie dem Interesse, dem eigenen Können, der Situation und der Umgebung ab.

Prinzipiell gilt:
Je jünger das Kind, desto kürzer sind auch die Phasen der Konzentration und je länger müssen auch die Pausen dazwischen sein.

Im Spiel können die Kinder auch mal abschweifen und ihren Gedanken freien Lauf lassen. Das wird dann meist einfach ins Spiel eingebunden und fällt daher nicht weiter auf.
In der Schule ist der zeitliche Ablauf jedoch größtenteils etwas starrer vorgegeben. Das kann natürlich, abhängig von den Einflussfaktoren, zu Schwierigkeiten in der Schule führen. Die Konzentration ist eine Fähigkeit, die allmählich gelernt und geübt werden muss, um zu wachsen. Das kann bei Kinder im selben Alter also recht unterschiedlich sein.

Konzentration bei Kindern messen

Um die Konzentrationszeit Ihres Kindes individuell feststellen zu können, sollten Sie Ihr Kind während einer Phase der vollen Konzentration beobachten und die Zeit stoppen. Also, wenn Ihr Kind die Hausaufgaben macht, ein Spiel spielt oder etwas bastelt zum Beispiel. Stoppen Sie die Zeit, wenn Ihr Kind unruhig wird, aufsteht, sich mit anderen ablenkt oder einfach merklich die Konzentration nachlässt. Wiederholen Sie das bei insgesamt drei Situationen, rechnen Sie die Minuten zusammen und teilen Sie diese durch 3. Dann haben Sie ungefähr die durchschnittlichen Minuten, die sich Ihr Kind konzentrieren kann. Versuchen Sie bei der Messung objektiv zu sein und nicht zu schummeln. Sie und Ihr Kind haben davon ja nichts.

Natürlich gibt es auch hervorragende und zuverlässige psychologische Verfahren, mit denen die Konzentration bei Kindern gemessen werden kann. Diese validierten und genormten Verfahren werden von Psychologen durchgeführt und entsprechen hohen Standards. Sie erhalten damit ein differenziertes Profil, wo die Stärken und wo die Schwächen Ihres Kindes liegen. Darauf aufbauend kann dann ein individuelles Förderprogramm erstellt werden. Wenn Sie Interesse daran haben, wenden Sie sich an einen Diplompsychologen, spezialisiert auf Kinder mit Diagnostik in Ihrer Nähe. Sollten Sie niemanden finden, erkundigen Sie sich bei Ihrem Kinderarzt oder auch in der Schule.

Schulen werden von Schulpsychologen begleitet, die ebenfalls diese Diagnostik übernehmen. Meist kostenfrei, wenn ein schulischer Grund besteht. Sie können dies mit den Pädagogen besprechen und dann gemeinsam über die Schule einen Termin ausmachen. Auch Schulpsychologen unterliegen übrigens der Verschwiegenheitspflicht gegenüber anderen, auch Lehrern.

Wie kann ich Konzentration fördern? Zu Hause und in der Schule.

Natürlich gibt es ein paar Faktoren, durch denen es unseren Kindern leichter fällt, sich zu konzentrieren. Hier habe ich die wichtigsten für Sie zusammengeschrieben.

Gut lüften

Der Raum, in dem Ihr Kind sich konzentrieren muss, soll gut gelüftet sein. Unser Gehirn benötigt viel Sauerstoff, um auf Höchstleistung zu laufen.

Bewegung

Bewegung verschafft unserem Gehirn eine sinnvolle Pause, in der es sich wieder voll auftanken kann. Also kurz dazwischen aufstehen oder auch sich ordentlich strecken ist sinnvoll und hilft sich dann rasch wieder zu konzentrieren.

Energie fürs Gehirn

Sogar die Mahlzeiten spielen eine wesentliche Rolle, um sich gut konzentrieren zu können. Unser Gehirn benötigt Zucker, um so viel zu leisten. Allerdings NUR GLUKOSE! Also Zucker, der sofort in Energie umgewandelt werden kann, wie Fruchtzucker aus Obst und Gemüse zum Beispiel. Süßigkeiten und Limonade sind hingegen nicht zu empfehlen und können der Konzentration sogar hinderlich sein.

Schalten Sie Ablenkungen aus

Visuelle, akustische und innere Ablenkungen sollten so weit wie möglich beseitigt werden. Also wenn möglich: kein Fernsehen, kein Handy, keine Musik, kein Staubsaugen, keine Geschwister im Raum, nicht unmittelbar den Schreibtisch vor dem Fenster. Je ruhiger und einfacher die Lernumgebung gestaltet ist, desto leichter fällt unseren Kindern, sich zu konzentrieren. Aber auch ein unmittelbarer Streit mit uns Eltern oder den Geschwistern, Sorgen und Ängste können die Aufmerksamkeit negativ beeinflussen.

Arbeitsplatz richtig wählen

Dieser Punkt verschmilzt etwas mit dem obigen. Unsere Kinder benötigen einen festen Arbeitsplatz, der so ruhig wie möglich ein soll und der freundlich und ordentlich gestaltet und gehalten wird. Eine freundliche und helle Gestaltung motiviert zum Arbeiten. Ordnung ermöglicht sich zu konzentrieren, da es weniger Ablenkungen gibt und die benötigten Utensilien rasch gefunden werden.

Gemeinsames erarbeiten

Sie können auch versuchen, das Themengebiet für Ihr Kind interessant werden zu lassen. Kinder leben meist im Hier und Jetzt. Praktische Anwendungsbeispiele und Versuche oder Experimente helfen Ihrem Kind dabei, einen Nutzen zu erkennen und steigert somit ihr Interesse und damit auch die Konzentration.

Pausen machen

Nach einer Phase der Konzentration ist es für unsere Kinder enorm wichtig, sich erholen zu können. Planen Sie also bewusst Pausen und Erholungen ein, die auch tatsächlich welche sind. Also Sachen, bei denen sich das Gehirn erholen kann und seinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Kinder sind eigentlich recht gut darin, sich solche Beschäftigungen selbst zu suchen.

Konzentrationsübungen für Kinder

Nachfolgend finden sie einige Übungen und Spiele, welche gut für das Üben der Konzentration geeignet sind:

Hörspiele

Alle Hörspiele eignen sich zum Üben der Konzentration. Unsere Kinder müssen dabei dem Lauf der Geschichte folgen und üben so, aufmerksam zu sein. Hörspiele bieten dabei auch eine nette Auflockerung durch Musik und andere spannende Geräusche.

Musik machen

Auch selbst Musik zu machen, fördert die Konzentration. Das kann mit Instrumenten sein, aber auch einfach mit klatschen oder stampfen. Geben Sie einen Rhythmus vor und Ihr Kind soll diesen nachmachen und dann umgekehrt.

Sie können zum Beispiel auch mal ein Schlagzeug aus verschiedenen Töpfen und Schüsseln aufbauen, zusammen mit Kochlöffeln macht das auch schon kleinen Kinder meist richtig Spaß.

Singen

Auch beim Singen braucht es Konzentration. Einerseits um den Text wiederzugeben und die Melodie erinnern, aber andererseits auch, um die Töne zu treffen, die richtige Atmung zu haben und vielleicht auch noch passende Bewegungen dazu zu machen. Singen ist also ein wahres Bündel an Übungen.

Reime

Reime nachsprechen oder gar selbst erfinden ist eine lustige Übung für zwischendurch oder auch für Autofahrten. Zuerst sollten Sie Ihrem Kind die Grundprinzipien erklären und Beispiele geben. Dann können Sie sie mal experimentieren lassen. Wenn es schwerfällt, geben Sie vielleicht anfänglich einzelne Wörter vor, auf die Ihr Kind dann einen Reim finden soll. Später gehen ganze Reimsprüche.

Fingerspiele

Fingerspiele machen hauptsächlich den ganz Kleinen Spaß, um Ihnen zu folgen. Kindergartenkinder und auch Vorschulkinder finden sie überwiegend spaßig und können sie dann nach kurzer Zeit schon selbst. Auch das ist eine guter Zeitvertreib während langer Autofahrten zum Beispiel.

Vorlesen

Beim Vorlesen müssen unsere Kinder dem Lauf der Geschichte folgen und können sich zusätzlich in der Fantasie Bilder dazu ausmalen. Je älter Ihr Kind ist, desto länger und mannigfaltiger können die Geschichten sein. Schulkinder und Jugendliche können natürlich auch selbst lesen. Sie können auch zusätzlich Fragen zur Geschichte oder zum Buch stellen. Das schärft nochmals die Aufmerksamkeit und lenkt sie bewusst auf Details.

Tanzen

Tanzen eignet sich vorwiegend für die Wirbelwinde unter den Kindern. Frei tanzen fördert die Kreativität zusätzlich. Um noch mehr Konzentrationsübung hineinzubringen, ist es super, wenn Sie mit Ihrem Kind eine Tanzaufführung einstudieren. Für kleine Kinder genügen da 5–8 Bewegungsabfolgen, für größere kann das natürlich nach Können angepasst werden.

Aquarium ansehen

Ein Aquarium mit Fischen anzusehen ist eine meditative Übung ohne Bewegung. Recht gut zum „herunterkommen“, wenn Ihre Kinder sehr aufgedreht sind. Sie können dabei mit den Augen den Fischen folgen und andere Details beobachten, so ist die Aufmerksamkeit auf ein Objekt gerichtet, ohne körperliche Anstrengungen.

Lavalampe ansehen

Auch das Beobachten einer Lavalampe (oder einem ähnlichen Objekt mit komplexen Bewegungsabläufen) hat den gleichen Effekt wie ein Aquarium. Hier wird die Aufmerksamkeit zielgerichtet auf ein Objekt fokussiert, ohne dabei körperliche Leistungen erbringen zu müssen. Es ist also gleichzeitig entspannend und beruhigend.

Puzzle

Puzzles sind ein Klassiker, der zwischendurch immer mal wieder in den Alltag eingebaut werden kann und für alle Altersstufen geeignet ist. Achten Sie dabei bitte auf die Altersangaben und das Können Ihres Kindes. Zu schwierig sollte es nicht sein, damit Ihr Kind nicht frustriert wird und das Puzzeln abbricht. Aber auch zu leicht sollten diese nichts ein, sonst hat Ihr Kind keine Herausforderung und die Motivation sowie das Erfolgserlebnis sinkt dadurch. Es ist gut, Puzzles Ihrem Kind gelegentlich aktiv vorzuschlagen, sie geraten nämlich leicht in Vergessenheit.

Mosaik

Mosaik legen bedarf der Planung und Einteilung. Es trainiert die Aufmerksamkeit sowie die Raum-Lage-Orientierung und vieles mehr. Hier geht es darum, ein vorgegebenes Muster nachzulegen. Mosaike können auch draußen mit Steinen, Stöcken, Blumen und anderen Naturmaterialien gelegt werden. Ohne Vorlage sind das eigentliche Mandalas, fördern aber genauso die Konzentration.

Bausteine legen nach Plan

Mit Bausteinen bauen macht den meisten Kindern bis ins späte Schulalter Spaß. Sie können es frei, ohne Plan machen oder, um die Schwierigkeit etwas zu erhöhen, mit einem Plan. Den können Sie aber auch selbst zeichnen und zum Beispiel auch die Farbe, nicht nur die Form, einbeziehen. Je nach gewünschter Schwierigkeitsstufe.

Bügelperlen

Figuren oder Bilder mit Bügelperlen machen fördert nicht nur die Konzentration, sondern auch zusätzlich noch die Feinmotorik und ist für Kinder ab 3 Jahren geeignet. Es motiviert viele Kinder, da sie selbst etwas herstellen und dann ein bleibendes Ergebnis haben, das sie herzeigen können.

Memory

Auch Memory spielen trainiert die Konzentration. Fangen Sie bei Kindergartenkindern mit 3–4 Bildern an, die Sie in zwei Reihen auflegen und erhöhen Sie diese nach dem Können Ihres Kindes. Starten Sie einfach mal mit einer bestimmten Anzahl an Paaren und Sie werden rasche sehen, ob das zu schwer oder zu leicht war. Ab Volksschulalter starten Sie mal mit 8 - 10 Paaren. Ab 10 Jahren können sie es mit 12 Paaren oder mehr versuchen und nach Bedarf anpassen. Es empfiehlt sich, Memorybilder zu nehmen, die dem Interesse Ihres Kindes entsprechen, so wird es zusätzlich motiviert.

Hörmemory

Memory können Sie auch mit Geräuschen spielen. Eine einfache Bastelanleitung finden Sie hier.

Riechmemory

Natürlich funktioniert das mit allen Sinnen. So auch mit dem Geruchssinn. Dazu brauchen Sie entweder eine Augenbinde oder undurchsichtige Behälter mit kleinen Luftlöchern. Gefüllt mit unterschiedlichen, stärker riechenden Lebensmitteln oder Duftmitteln.

Weben

Weben erfordert, zusätzlich zur Konzentration, auch Feinmotorik und empfiehlt sich ab ungefähr 5 Jahren. Es gibt kleine Webrahmen zu kaufen. Sie können aber auch ein Rechteck aus vier Stöcken fest zusammenbinden, Schnüre dazwischen spannen und darin weben. Dafür eignen sich Wollfäden oder auch Blumen, Stroh, Stoffstreifen, längliche Blätter oder was immer Sie haben oder in der Natur an länglichen, biegsamen Materialien finden.

Zahlen verbinden

In vielen Rätselheften oder auch Kinderzeitschriften und Malbüchern finden sich Bilder, welche durch das Verbinden der Zahlen ein Bild ergeben. Diese Übung eignet sich für Schulkinder perfekt, um die Konzentration zu trainieren. Aber auch Malen nach Zahlen oder für kleinere Kinder malen mit Farbvorgabe durch bestimmte Zeichen ist zum Trainieren geeignet.

Labyrinth lösen

Labyrinth lösen macht Kinder auch schon ab 3 Jahren Spaß und ist eine gute Konzentrationsübung. Ich habe einige für Ihre Kinder im Anhang zum Ausdrucken dazugefügt. Wenn Sie diese in eine Klarsichthülle stecken, können Ihre Kinder mit einem abwaschbaren Stift diese auch öfter lösen.

Sudoku

Sudokus gibt es auch für Kinder. Sie sind hier allerdings frühestens ab 4- 5 Jahren mithilfe von Erwachsenen geeignet.

Fehlerbilder

Für Kinder ab 3 Jahren bis ins Jugendalter eignen sich Fehlerbilder Suche. Also ein Bild unterscheidet sich vom anderen durch Fehler, die gefunden werden müssen. Diese sind in den meisten Rätselheften zu finden.

Online finden Sie welche hier:

Zum Online-Bearbeiten:

Kleine Schule – Fehlerbilder (auf kleineschule.com)
ZDF – Fehlersuche (auf zdf.de)

Zum Ausdrucken:

Grundschule – Fehlersuchbilder (auf arbeitsblätter.de)
Rätseldino – Fehlersuchbilder (auf rätseldino.de)

Spiegelbilder

Spiegelbilder vervollständigen ist eine ausgezeichnete Konzentrationsübung, die es allerdings erforderlich macht, dass Ihr Kind schon gut einen Stift halten kann. Eine Hälfte der Figur ist vorgegeben und die Zweite muss genauso auf der anderen Hälfte nachgezeichnet werden. Kästchen unterstützen die Kinder dabei. Die Figuren können auch zum Vervollständigen sein, das ist allerdings schon eine Stufe schwieriger.

Ich habe für Ihr Kind ein paar Spiegelbilder im Anhang dazugepackt. Auch hier bietet sich an, diese zu folieren oder in eine Klarsichthülle zu stecken, um sie wiederverwenden zu können.

Wortreihe nachsprechen

„Ich packe meinen Koffer und nehme … mit“ ist ein Spiel, bei dem Wortreihen gemerkt und nachgesprochen werden müssen. Jedes Kind oder jedes Familienmitglied sagt den Satz und fügt ein Wort ein. Der nächste muss den Satz wiederholen, mit allen Wörtern, die vorher genannte wurden und wieder ein eigenes hinzufügen. Solange, bis jemand einen Fehler macht. Ein Spiel, das die Konzentration fördert und bei Wartezeiten oder Autofahrten die Zeit vertreibt.

Zahlenreihe nachsprechen

Auch beim Zahlenreihennachsprechen wird die Konzentration trainiert. Es eignet sich ab ungefähr 4 Jahren. Einfach langsam Zahlenreihen vorsprechen und Ihr Kind spricht sie nach. Sie können so auch wichtige Telefonnummern einlernen oder ein Telefonspiel daraus machen, zum Beispiel.

Die Zahlen können auch in einen Reim verpackt oder ein Lied erfunden werden. Auch eine Geschichte, in der Zahlen und Zahlenreihen vorkommen, verleiht dieser Übung ein wenig mehr Spaß.

Konzentration in der Pubertät

Die Pubertät stellt für unsere Kinder eine Ausnahmesituation dar. Tatsächlich tut sich in dieser Zeit auch im Gehirn sehr viel und natürlich infolgedessen bei der Konzentration, darum habe ich hier für Sie einen separaten Artikel zusammengeschrieben, in dem diese Zeit genauer unter die Lupe genommen wird.

Produkte, die ich empfehlen kann

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Das Buch „Auf die Zahlen, fertig, los!“ (Werbung) ist für Kitas gedacht, liefert aber auch privat viele tolle Ideen zum Basteln, reimen, singen rund um das Thema Zahlen. Dadurch werden also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Förderung in Mathematik und Förderung in der Konzentration.

Konzentrationsübungen für Kinder im Grundschulalter (Werbung) ist ebenfalls ein auch, dass noch mehr zusätzliche Inputs zum Konzentrationstraining gibt. Dabei werden verschiedene Bereiche wie Bewegung, Gedächtnis, logisches Denken usw. bedient. Außerdem gibt es viele Extras, wie einen Wochenplan, einen Lernplan und Entspannungsübungen.

Konzentration: Effektive Übungen für Kinder (Werbung) ist ein recht unkomplizierter Rätselblock, den die Kinder mit wenig Hilfe und ohne große Vorbereitung durcharbeiten können. Die Kinder sollten aber dafür lesen können. Manche Übungen sind auch ohne Lesen und Schreiben machbar, aber natürlich richten sich die Übungen vorwiegend nach Schulkindern.

Das Buch "Flow" von Mihaly Csikszentmihalyi bringt wissenschaftliche Ergebnisse über den "Flow-Zustand" näher. Hier erfahren wir, was die Voraussetzungen für den Flow sind.

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Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
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