12 Tipps, um Hausaufgaben schnell und stressfrei zu erledigen

Für viele sind Hausaufgaben ein notwendiges Übel. Manche Kinder nehmen es ohne Murren hin, und sind leichter zu motivieren, andere haben es schwerer und es artet in Streit und Stress zu Hause aus.

Besonders in der Grundschule lassen sich Kinder jedoch gut motivieren und auch umstimmen, um Streit und Stress bei Hausaufgaben zu vermeiden. Das ist auch gleichzeitig der wichtigste Punkt, um das Lernen unseren Kindern nachhaltig schmackhaft zu machen und ihnen die Notwendigkeit positiv zu vermitteln.

Wann ist die beste Zeit für Hausaufgaben?

Wann die beste Zeit für Hausaufgaben ist, lässt sich pauschal nur schwer festlegen. Studien haben ergeben, dass es für den Großteil der Schüler im Zeitfenster zwischen 13:30 Uhr und 16 Uhr.

Manche Kinder brauchen eine Pause zwischen Schule und Hausaufgaben, andere tun sich, leichter, es gleich nach dem Nachhausekommen zu erledigen. Das ist typabhängig und hängt auch stark mit dem individuellen Tagesablauf zusammen. Daher kann die optimale Zeit für die Hausaufgaben auch von Tag zu Tag bei ein und demselben Kind variieren.

Tipp
Erstellen Sie mit Hilfe eines Wochenplans den optimalen Zeitplan für die Hausaufgaben.

Notieren Sie sich dazu alle Schul- und Freizeitaktivitäten im Wochenplan (Werbung) Ihres Kindes. Dann notieren Sie sich die ersten zwei Wochen im Schuljahr, wann es Hausaufgaben erledigt und wie es sich mit der Konzentration getan hat. War Ihr Kind sehr erschöpft oder müde oder konnte es die Konzentration ausreichend aufbringen? Je nachdem, wie es an dem Tag gelaufen ist, können Sie dann die Zeit beibehalten oder nach vorn oder hinten verschieben. Bei mehr als einer Stunde Abstand zwischen Schule und Hausaufgaben ist es für die Kinder schwieriger wieder zurück ins Arbeiten zu finden.

Ab wann sollten Kinder allein Hausaufgaben machen?

Im Prinzip sollten Kinder nie völlig allein Hausaufgaben machen. Wir sollten immer als Unterstützung in Rufweite unserer Kinder sein. Zugegeben, das wird im Jugendalter natürlich schwieriger sein. Dennoch, in jedem Alter ist es wichtig zu wissen, wo man Hilfe bekommt und dass man sich Hilfe holen kann. Das ist bei Kindern jeden Alters genauso. Je älter die Kinder, desto besser können sie allerdings recherchieren und sich bestimmte Antworten selbst zusammensuchen. Das ist auch sinnvoll und Ziel vieler Hausübungen. Dennoch kann es auch bei älteren Kindern sein, dass sie unsere Hilfe benötigen.

Bei den Kleineren wiederum müssen wir Eltern aufpassen, nicht zu viel einzugreifen. Da sein, aber nicht vorsagen und Fehler zulassen sind hier wichtig.

So motivieren Sie Ihr Grundschulkind für Hausaufgaben

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Diese Eckpunkte zum Thema Hausaufgaben sind für Ihr Kind hilfreich:

  1. NIE mit vollem Magen Hausaufgabe machen! Es empfiehlt sich mindestens 20 Minuten nach dem Essen damit zu warten.
  2. Pufferzeiten einplanen! Hausaufgaben sollten ohne zeitlichen Druck erledigt werden können. Setzen Sie die Zeit also nicht zu knapp an, wenn noch andere Termine anstehen.
  3. Hausaufgabenplan (wie oben beschrieben) machen und sich weitgehend daran halten, so entsteht eine Routine für das Kind.
  4. Zeitlichen Rahmen festlegen. Legen Sie aber trotzdem einen Anfang und vor allem ein Ende fest, damit die Aufgabe zeitlich nicht ausufert. Hierzu können Sie auch einen Time Timer (Werbung) nutzen, um die Zeit für Ihr Kind gut sichtbar zu machen.
  5. Pausen einplanen! Ähnlich wie in der Schule empfiehlt es sich auch bei der Hausübung nach 30–40 Minuten 5 Minuten Pause einzulegen. Je nach Alter und Menge natürlich.
  6. Als Unterstützung verfügbar sein, aber nicht daneben sitzen. Das ist für alle entspannter und nimmt etwas Druck aus der Situation.
  7. Fehler zulassen. Macht Ihr Kind Fehler, dann lassen Sie das auch so. Das Verbessern ist Angelegenheit des/der Pädagogen/-in.
  8. Selbstständigkeit fördern. Die Hausaufgabe ist die Angelegenheit Ihres Kindes. Sie liegt in dessen Verantwortung und es muss auch die Konsequenzen tragen, gute wie schlechte. Also lassen Sie Ihr Kind, auch wenn es einmal etwas partout nicht machen möchte. Das geht natürlich nur begrenzt, kommt es öfter vor, sollten sie der Ursache auf den Grund gehen.
  9. Erklären Sie in Ruhe, den Grund für Hausaufgaben und die Wichtigkeit. Streuen Sie das immer wieder mal zwischendurch im Alltag ein.
  10. Ruhe Lernumgebung schaffen. Kein Fernseher, kein Radio, kein Handy in Griffweite.
  11. Anstrengung anerkennen. Geben Sie positives Feedback und lassen Sie Fehler auch Fehler sein.
  12. Nutzen Sie Hilfsmittel zum Lernen. Lustige Spiele wie Laufdiktat oder in Sand schreiben, sind optimal in der Volksschule. Auch Lernkarteien (Werbung) zum Wörter und Vokabel lernen oder Fragen notieren, bieten sich auch zu Hause zum Lernen an. Es gibt mittlerweile auch hervorragende Online-Lernprogramme, die Ihr Kind nutzen kann.

Machtkampf Hausaufgabe

Besonders Hausaufgaben können auch zu Machtkämpfen werden. Hier ist darauf zu achten, dass der Druck und die negativen Stressoren aus der Situation herausgenommen werden. Wichtig ist hier, daran zu arbeiten, dass die Verantwortung und die Konsequenzen beim Kind selbst liegen. Ja, das ist manchmal schwierig für uns Eltern, sehen wir doch, wie weitreichend solche Konsequenzen für unsere Kinder sein können. Weitreichend sind allerdings auch die Probleme, die durch ständigen Streit und Stress entstehen, vor allem in Verbindung mit Schule und Hausaufgaben. Bei anhaltendem Stress und negativen Erfahrungen kann das auch zu Leistungsverweigerung und Schulabbruch führen.

Hausaufgaben werden stärker von Kindern abgelehnt, denen sie schwerfallen. Je anstrengender die Hausaufgabe, desto eher werden diese natürlich gemieden. Hier ist es wichtig, rasch zu reagieren und wenn nötig auch externe Hilfe, wie Nachhilfe und ein Lehrergespräch, aufzusuchen. Es ist natürlich hilfreich, wenn keine zu große Lücke im Lernen entsteht und Angewohnheiten wie Verweigerung der Hausaufgabe nicht zur Routine werden.

Wichtig ist, Ihrem Kind von Beginn an klarzumachen, dass Sie es gerne unterstützen und die Arbeit anerkennen. Aber auch, dass es die Hausaufgaben nicht für Sie (Eltern) macht, sondern es eine Hilfe für das Kind selbst ist, um zu lernen und es sich so leichter in der Schule und Alltag tun wird.

Erklären Sie Ihrem Kind, was Verantwortung bedeutet und teilen Sie auch Ihre Erfahrungen, gute wie schlechte. Erklären Sie, was Ihnen keinen Spaß macht und warum Sie es trotzdem machen, in der Arbeit oder auch zu Hause. So unterstützen Sie die Entwicklung des Pflichtgefühls Ihres Kindes, ohne ein schlechtes Gewissen zu machen. Sie lösen dadurch auch diese Kopplung von Eltern und Hausaufgaben auf.

Lassen Sie sich nicht auf das Machtspielchen ein und unterbinden Sie es umgehend, nicht durch Ausübung von Macht Ihrerseits, sondern durch das Fördern von Selbstständigkeit. Das mag leicht klingen, vielen von uns Eltern fällt dieses Aushalten von möglichen „Nichterbringen“ aber sehr schwer. Sorgen und Ängste über die Zukunft unserer Kinder spielen hier stark mit rein. Dennoch ist es wichtig, sich hier zu entkoppeln und die innere Motivation Ihres Kindes zu fördern. Anfänglich können Sie das durch Belohnung von außen tun, diese sollte aber nicht materiell sein, sondern durch Zuspruch und Anerkennung der Leistungen Ihres Kindes erfolgen.

Im „Notfall“ ist es hilfreich, die Hausaufgabensituation auszulagern, also abzugeben. Entweder jemand anderer aus der Familie macht die Hausaufgaben mit Ihrem Kind oder Sie organisieren eine Hausaufgabenbetreuung, etwa im Hort. Dieses Auslagern ist immer dann hilfreich, wenn es nur zu Streit und Stress aufgrund der Hausaufgaben zwischen Ihnen und Ihrem Kind kommt. Das kann natürlich vorkommen und sollte kein Tabuthema sein. Hilfe durch eine Hausaufgabenbetreuung durch andere schafft meist Abhilfe und sorgt für weniger Streit in der gesamten Familie.

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Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

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