9 kreative Spielideen, um mit deinem Kind zu Hause zu lernen

Zu Hause lernen sollte Kindern Spaß machen. Das erreichen wir am einfachsten, wenn sie gar nicht merken, dass sie lernen. Es gibt viel Arten spielerisch zu lernen und Lernmaterial so zu gestalten, dass die Bearbeitung den Kindern Spaß macht.

Laufdiktat, Karteikarten, Mindmap, Memory, Sandtablett, Onlinespiele, oder Rechnung hüpfen sind nur einige davon. Lesen Sie hier mehr dazu.

Wie kann ich effektiv mit meinem Kind zu Hause lernen?

Effektives Lernen zu Hause erfordert Struktur und die passende Lernumgebung. Achten Sie darauf, dass so wenig Ablenkungen wie möglich zu hören und zu sehen sind. Geben Sie einen Zeitplan vor, mit Startzeit und Endpunkt und planen Sie Pausen beim Lernen ein. Das sind so die wichtigsten Voraussetzungen, um mit dem Lernen zu beginnen. Um die Motivation zu heben und das Lernen für die Kinder angenehm zu machen, empfehle ich Lernspiele. Diese sind natürlich nicht immer bei jeden Stoff möglich, dennoch sollten Lerninhalte in unterschiedlichen Arten präsentiert werden. Abwechslung hebt die Motivation und fördert das Einprägen.

Lernspiel

Hier finden Sie einige einfache Spielideen zum zu Hause Lernen mit Ihrem Kind:

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Laufdiktat

Beim Laufdiktat legen Sie einen Zettel oder Heft zum Schreiben auf den Lernplatz Ihres Kindes. Danach verteilen Sie im ganzen Haus/ Wohnung Teile des Lernstoffes auf kleinen Zettelchen. Das kann ein einzelner Buchstabe, einzelne Wörter hin zu mehreren Sätzen oder andere wichtige Informationen sein. Ihr Kind muss dann zu den Zetteln laufen, sie lesen und zurück zum Heft laufen und niederschreiben. Im Heft können dann auch die passenden Fragen stehen oder bei Texten etwa, muss das Kind erst die richtige Reihenfolge herausfinden und kann dann erst die Sätze geordnet ins Heft schreiben. Die Kinder dürfen dabei so oft laufen, wie sie wollen. Wichtig ist nur, dass alle Zetteln dort bleiben, wo sie sind.

Dieses Spiel eignet sich hervorragen zum Wörterlernen, aber auch für Texte und Sachinformationen.

Mindmap

Eine Mindmap ist eine Art Karte mit Informationen. Dazu benötigen Sie einen großen Zettel. Ich nehme gerne ein Backpapier. Darauf wird in der Mitte ein Kreis oder Wolke mit dem zentralen Thema geschrieben. Dann darf Ihr Kind rundherum alles aufschreiben, was es zu dem Thema weiß. Eventuell helfen Sie beim Ordnen. Übergeordnete Themen kommen ebenfalls in Kreise oder dergleichen und alles Dazugehörige darunter. Mit Strichen oder Pfeilen können noch Zusammenhänge und Bezüge dargestellt werden.

Beispiel Mindmap

Eine Mindmap dient der Sammlung von Informationen und veranschaulicht vor allem zum Einstieg ihn ein Thema, was das Kind schon alles darüber weiß und wo es noch Lücken gibt. Es verbildlicht den Stoff sehr gut, daher eignet es sich gut zum Lernen von Sachinformationen. Natürlich können die Notizen auch noch mit dazugehörigen Bildern versehenen werden.

Memory und Domino

Memory spielen hat wohl schon jeder gemacht. Zwei Kärtchen mit demselben Symbol müssen aus einer Fülle verkehrt liegender Kärtchen gefunden werden. Zuvor darf man sich natürlich einprägen, wo welches Kärtchen liegt. Dieses Spiel eignet sich gut zum Wörter und Vokabel lernen.

Auch Domino, also das Aneinanderlegen gleicher Kärtchen am Schlangenende, kann zum Lernen von Wörtern genutzt werden. Oder auch zum Erlernen von Sachinformationen oder zum Üben von Rechnungen. Dann sollte jeweils auf ein Kärtchen die Frage oder Rechnung geschrieben werden und die Lösung auf das andere. Diese müssen dann ganz wie bei dem klassischen Spiel gepaart werden.

Rechnungen hüpfen

Beim Rechnung hüpfen, schreiben Sie die Rechnungen (ohne Ergebnis) auf Kärtchen, die Sie dann an der Stirnseite von Stufen befestigen. Das Kind springt dann von unten nach oben und/ oder von oben nach unten zu den Rechnungen, liest die Rechnung und sagt auch gleich das Ergebnis dazu.

Diese Methode eignet sich sehr gut zum Erlernen der Malreihen. Aber natürlich könnten so Wörter und deren Schreibweise gelernt werden. Dazu können Sie Wörter aufschreiben, die Ihrem Kind schwerfallen und Buchstaben oder Silben mit einem leeren Strich ersetzten, Ihr Kind muss dann das Wort lesen und den fehlenden Buchstaben einsetzen.

Sandtablett

Das Malen im Sand ist etwas für die Jüngsten. Vor allem Buchstaben werden so erfahren und können sich besser gemerkt werden. Aber es lassen sich auch Zahlen und Sonderzeichen wunderbar in den Sand malen. Denn Kindern macht es Spaß und es lässt sich auch ganz leicht korrigieren, wenn mal ein Strich daneben geht. Natürlich können Sie auch Brösel, Mehl oder anderes statt Sand nehmen.

Knete

Mit Knete können die Jüngsten ebenfalls gut Buchstaben und Zahlen greifbar und sichtbar machen. Das fördert das Einprägen und regt zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Buchstaben an.

Auch Rechnungen lassen sich so üben. Mit einzelnen Kugeln oder Ähnliches können Plus, Minus, Mal und Division gut dargestellt werden.

Karteikarten

Mit einer Karteikasten (Werbung) lässt sich so gut wie alles lernen. Wörter, Vokabeln, Sachinformationen, Rechenschritte. Dazu ist es notwendig, das zu Lernende auf eine Karte zu schreiben. Also entweder das Vokabel und auf der Rückseite die Übersetzung, ein Wort, eine Frage und auf der Rückseite die Antwort oder eben Rechenschritte. Sie können den Kasten in 3 Fächer unterteilen. Zuerst sind alle Karten im ersten Fach. Das ist für alles, was noch geübt werden muss. Ist das Kind schon vertraut mit dem Inhalt der Karte, kommt es in das mittlere Fach. Dort befinden sich alle Karten, die noch zum Festigen wiederholt werden müssen. Und schließlich dürfen die Karten in das dritte Fach, wenn der Inhalt schon gründlich gelernt wurde. Auch dieses Fach darf aber gelegentlich wiederholt werden, damit nichts in Vergessenheit gerät.

Verbinden und Zuordnen

Auch zwei zusammengehörige Informationen verbinden, hilft Ihrem Kind beim Einprägen. Sie können Rechnung und Ergebnis auf Kärtchen schreiben, große und kleine Buchstaben oder Reimwörter verbinden lassen oder natürlich auch Antworten zu Fragen suchen. Die Kinder lesen dabei der Lehrstoff genau und aufmerksam durch und stellen auch Verbindungen zwischen einzelnen Informationen her. Hierzu können Sie einfach Zettelchen verwenden, die übereinander gelegt werden können oder Sie schreiben alles auf ein Blatt und die Kinder verbinden es mit Buntstift. Sie können aber auch so eine Setzleiste (Werbung) oder eine Schnur und dergleichen zum Verbinden verwenden.

Für manche Lehrthemen gibt es auch schöne Bilder oder Karten, die sich in einem Kreis oder Linien anordnen lassen. Zum Rechnen bieten Montessori-Materialien viele Möglichkeiten in der gesamten Grundschule.

Montessori Material Zahlen

Diese Materialien finden Sie auch hier bei MontessoriMaterial.de. Genauere Informationen über Montessori und wie Sie welches Material nutzen können, finden Sie in diesem Beitrag: Montessori für Schulkinder.

Wie lange sollte ein Kind am Tag zu Hause lernen?

Zusätzliches Lernen zu Hause ist bei vielen Familien ein großes Thema. Schließlich betrifft es die Freizeit unserer Kinder, die meist auch Nachmittagsaktivitäten vorsieht.

Ob das Lernen gleich an die Hausaufgaben angehängt wird oder besser mit Abstand erfolgt, ist sehr vom Typ Ihres Kindes abhängig und auch vom Tagesplan. Nicht immer ist Zeit, um in Ruhe noch etwas durchzugehen und unsere Kinder können auch nicht immer die nötige Konzentration dafür aufbringen. Am besten Sie sehen sich das mit dem Wochenplan Ihres Kindes immer am Schulbeginn an und planen dann Lernzeit ein, wenn notwendig. Für viele eignet sich auch das Wochenende gut.

Prinzipiell gilt:
Häufigeres, intensiveres und kurzes Lernen ist sinnvoller als wenige, lange Einheiten.

Richtzeiten zum Lernen pro Tag

SchulstufeLernzeit pro Tag
Grundschule10 Minuten pro Tag zusätzlich
Mittelschule/Unterstufe/5. und 6. Klasse90 Minuten pro Tag (inklusive Hausübung)
Gymnasium2 Stunden am Tag (inklusive Hausübung)
Fachhochschule7 Universität8 Stunden am Tag (Gesamtaufwand)
Wie viel lernen pro Tag?

Diese Zeiten sind durchschnittliche Richtwerte. Lernen ist allerdings stark vom Kind abhängig, dessen Verfassung und auch dem Vorwissen. Daher müssen Sie Ihr Kind gut beobachten und gegebenenfalls mehr Zeit einplanen oder auch mal etwas weniger.

Vor Klassenarbeiten empfiehlt es sich aber immer, einen Lernplan zu erstellen. Die ersten Jahre bedarf Ihr Kind dafür Unterstützung. Verschaffen Sie sich gemeinsam einen Überblick über den Stoff und teilen Sie diesen Stoff dann in möglichst kleine, aber gleich große Teile ein. Jeden Tag, sollte ein Teil gelernt und wiederholt werden. In den ersten sechs Schuljahren sollte 4–6 Tage zum Vorbereiten reichen. Später können es auch zwei Wochen zum Lernen sein. Bei Fachhochschulen und Universitäten natürlich auch mehrere Wochen oder Monate.

Wie lernt mein Kind allein zu lernen?

Ihr Kind sollte von Beginn an selbst verantwortlich für die Hausaufgaben und das Lernen zu Hause sein. Allerdings ist es unser Auftrag als Elternteil, dafür zu sorgen, dass sie das notwendige Wissen dazu haben. Wir müssen ihnen also beibringen, wie sie was organisieren können. Oftmals lassen wir unsere Kinder viel zu früh allein damit. Das soll nicht heißen, dass wir neben unseren Kindern sitzen müssen, aber wir sollten sie beim Organisieren und Umsetzen der Pläne unterstützen.

Planung und Organisation ist beim Lernen essenziell, so können Inhalte in erlernbare Teile aufgeteilt und regelmäßig Inhalte wiederholt werden.

Hausaufgaben können Kinder dabei schon deutlich früher allein organisieren und machen als Lernstoff. Wir sollten unsere Kinder dabei bis zur Matura/ Abitur zumindest teilweise dabei unterstützen einen Lernplan zu machen und eventuell auch auf die Einteilung des Stoffes ein wachsames Auge haben.

Lernen betrifft die Freizeit unsere Kinder. Besonders für Jugendliche sind Freunde und Freizeit sehr wichtig, da gerät das Lernen und die Schule naturgemäß schon mal in den Hintergrund. Viele Eltern beenden allerdings genau in diese Zeit das Unterstützen beim Lernen. Daher empfehle ich, Kindern so früh wie möglich Selbstständigkeit bei Hausaufgaben und Lernen beizubringen, aber bis zum Schulende immer ein wachsames Auge und eine unterstützende Hand darauf zu haben.

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Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
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