Farben begegnen uns im Alltag überall. Darum können wir Farben mit unseren Kindern eigentlich auch überall üben. Dennoch gibt es da ein paar Tipps, wie Sie leichter Ihrem Kind Farben beibringen.
- Seien Sie konkret
- Benutzen Sie immer dieselben Bezeichnungen
- Zuerst die Grundfarben lernen
- Spielerisch üben
- Einfarbige Gegenstände verwenden
- Keinen Druck aufbauen
- Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt
- Loben Sie Ihr Kind
- Wiederholen Sie die Farben oft
Wie kann ich meinem Kind Farben beibringen?
Hauptsächlich lernen unsere Kinder die Farben dadurch, dass wir ihnen die Farbe vorsagen. Mit diesen Tipps gelingt es Ihren Kindern allerdings leichter und schneller, die Farben richtig zu benennen.
Seien Sie konkret
Um Missverständnisse und Verwechslungen zu vermeiden, ist es gut, wenn Sie direkt auf die Farbe zeigen bzw. auch hingreifen. Nur mit Abstand zeigen ist für die meisten Kinder zu schwierig, die Richtung genau nachzuverfolgen. So kommt es leicht zu Verwechslungen. Am besten Sie halten den Gegenstand mit der Farbe, die Sie benennen, in der Hand und geben diesen dann an Ihr Kind weiter. Oder lassen Sie es die Fläche mit der Farbe angreifen, wenn der Gegenstand groß ist.
Benutzen Sie immer dieselben Bezeichnungen
Gerade anfangs ist es wichtig, dass Sie immer dieselben Bezeichnungen für eine Farbe verwenden. Das mag logisch klingen, ist bei vielen Farben aber tatsächlich nicht der Fall, zum Beispiel Lila – violett, rosa – pink.
Sprechen Sie sich vielleicht auch mit Ihrem Partner bzw. mit Ihrer Partnerin ab. Oder mit anderen Bezugspersonen, die häufig die Farben mit Ihrem Kind üben, damit Sie auch die gleichen Begriffe verwenden. Das ist natürlich nicht zwingend erforderlich, erleichtert Ihrem Kind aber das Einüben der Farben.
Zuerst die Grundfarben lernen
Zuerst sollten Sie sich vorwiegend auf klare, satte Farben konzentrieren. Verwenden Sie zuerst die Grundfarben, also rot, gelb, grün, blau. Erst wenn diese gut sitzen, erweitern Sie dann immer weiter und nehmen nach und nach immer mehr Farben dazu.
Spielerisch üben
Am besten lernen Kinder beim Spielen. Nutzen Sie zum Beispiel ganz normale Spiele, um mit Ihrem Kind die Farben zu üben. Aber auch während eines Spaziergangs können sie Blumen, Autos, Häuser und alles, was kräftige Farben hat, dazu nutzen, um die Farben zu üben.
Achtung
Natürlich können Sie auch extra Spiele dazu verwenden, um mit Ihrem Kind die Farben zu üben. Mehr dazu im Punkt: Spiele zum Farben lernen.
Einfarbige Gegenstände verwenden
Zu Beginn sollten Sie eher einfarbige Gegenstände wählen. Also lassen Sie zuerst gestreifte oder gepunktete Sachen weg. Das führt anfänglich nur zur Verwirrung und würde Ihrem Kind das Erlernen der Farben erschweren.
Keinen Druck aufbauen
Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck. Wenn es gerade keine Lust hat oder gar kein Interesse zeigt, versuchen Sie es einfach ein andermal wieder. Farben lernen soll Kindern Spaß machen. Wenn wir Eltern Druck erzeugen, passiert es leicht, dass wir unseren Kindern die Freude daran nehmen und sie es dann erst recht ablehnen.
Den richtigen Zeitpunkt finden
Der richtige Zeitpunkt ist besonders wichtig. Unsere Kinder sind nicht aufnahmebereit, wenn sie:
- Krank sind
- Müde sind
- Aufgeregt, traurig oder zornig sind
Der beste Zeitpunkt ist, wenn Ihr Kind wach und aufmerksam ist und in Spiellaune ist.
Prinzipiell empfehle ich mit Kindern so, um den zweiten Geburtstag anzufangen, die Farben zu üben. Das hängt aber stark von der sprachlichen Entwicklung ab. Mehr dazu weiter unten.
Loben Sie Ihr Kind
Auch hier ist Lob sehr wichtig. Es motiviert Ihr Kind und sorgt so dafür, dass es wahrscheinlich immer wieder gerne Farben übt. Aber loben Sie Ihr Kind nicht nur für die richtige Antwort, sondern auch, wenn es sich sichtlich bemüht, die Farben richtig zuzuordnenden.
Wiederholen Sie die Farben oft
Bis wir etwas gelernt haben, bedarf es zwischen 6 - 10 Wiederholungen. Lernen bezieht sich hier auf das bewusste und aufmerksame Auseinandersetzten mit der Farbe. Es bedarf also schon einige Durchgänge, bis eine Farbe sitzt. Hinzu kommt dann noch, dass wir Menschen dazu neigen, schnell gelerntes zu vergessen.
Um die Farben also richtig gut zu festigen, ist es gut, wenn Sie diese regelmäßig wiederholen. Da wir meistens mit unseren Kindern gleich mehrere Farben durchgehen, kommt es anfänglich auch zu Verwechselungen. Diese Verwechslungen sollten sich aber mit stetigen Üben einstellen.
Spiele zum Farben lernen für Kinder ab 2 Jahren
Der Farbenkreis
Ein ganz einfaches Spiel ist der Farbenkreis. Sie können einen Kreis mit verschiedenen Farbabschnitten aufmalen. Und dann lassen Sie Ihr Kind Farbpunkte derselben Farbe zuordnen.
Hier habe ich für Sie einen Farbenkreis mit Farbpunkten für Sie als Druckvorlage zusammengestellt:
Es geht aber auch als Band, die Farben nebeneinander oder als einzelne Farbkarten.
Zuordnen können Sie natürlich nicht nur Farbpunkte. Auch andere Dinge können sich als Übungsmaterialien eignen:
- Farbige Wäscheklammern
- Wäscheklammern mit den aufgemalten oder geklebten Farbpunkten
- Selbst gebastelte Bommel
- Papierkügelchen
- Stifte
- Ostereier
- Bemalte Steine
- Kügelchen aus Knete
- Perlen
- Bausteine
Schatzsuche
Nehmen Sie einen leeren Eierkarton und markieren Sie oder Ihr Kind das Innere des Eierkartons (also dort, wo die Eier normalerweise drinnen sind) jeweils mit einer Farbe. Dann lassen Sie Ihr Kind Gegenstände suchen, welche die gleichen Farben haben. So wird die Farbenschatzkiste langsam voll.
Die Richtigen ins Töpfchen
Legen Sie viele farbige Gegenstände in eine Schüssel und lassen Sie diese dann Ihr Kind nach Farbe ebenfalls in Schüsseln / Töpfe mit einem Farbpunkt sortieren.
Ich seh, ich seh, was du nicht siehst
Einer sucht sich einen Gegenstand aus und sagt dann: „Ich seh, ich seh, was du nicht siehst und das ist rot“ oder welche Farbe auch immer der Gegenstand hat. Und der andere muss dann raten, was gemeint ist.
Luftballon spielen
Luftballons in verschiedenen Farben aufblasen und dann damit zuwerfen und fangen üben. So können Sie spielerisch die Farben einfließen lassen, in dem Sie immer die Farbe des Luftballons beim Schießen sagen. Oder auch die Farbe des Ballons nennen, welchen Ihr Kind holen soll oder gerade nimmt.
Farben würfeln
Entweder Sie nehmen einen großen Schaumstoffwürfel und malen/kleben die Farben auf je eine Seite oder Sie nehmen einen aus einem Spiel. Auch selbst basteln ist gut. Hier habe ich für Sie von kidsweb.de Vorlage zum Ausdrucken für Sie herausgesucht.
Dann kleben Sie noch Kärtchen in der gleichen Farben auf unterschiedliche Plätze. Der Würfler ruft die gewürfelte Farbe laut aus und alle müssen zu dem Kärtchen mit dieser Farbe hinlaufen.
Natürlich können Sie auch gekaufte Spiel gut verwenden. Wir finden Colorino (Werbung) zum Beispiel ganz lustig. Aber auch das Buch: "Welche Farbe ist das" (Werbung) hat uns gute Dienste geleistet.
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Warum sollten Kinder Farben lernen?
Farben sind allgegenwärtig. Die Farben zu kennen und zu benennen, ist Allgemeinbildung. Wir und unsere Kinder brauchen das, um sich mit anderen in Kontakt zu treten und sich austauschen zu können.
Spätestens im Kindergarten ist es für unsere Kinder wichtig, zumindest die Grundfarben zu kennen. So tun sie sich leichter damit, Anweisungen zu verstehen und gewisse Handlungen, wie basteln, malen oder auch zuordnen leichter auch mit anderen Kindern gemeinsam machen zu können. Natürlich ist dies auch durch Hinzeigen möglich, aber kann Ihr Kind die Farben benennen, wird es ihm/ihr auch wesentlich leichter fallen auszudrücken, was es will oder braucht.
Wann können Kinder Farben lernen?
Ungefähr um den zweiten Geburtstag beherrschen die meisten Kinder die Sprache gut genug, um anzufangen, die ersten Farben zu lernen. Wenn Sie merken, dass Ihr Kind konkrete Wörter nachspricht und diese auch versteht, können Sie beginnen, die ersten Farben mit ihm/ihr zu üben.
Im Alter von ungefähr 3 Jahren beherrschen die meisten Kinder die wichtigsten Farben. Aber erst mit ungefähr 4 Jahren beginnen sie auch Details und Feinheiten zu unterscheiden. Also zum Beispiel: Hellblau, Dunkelgrün … und gleichzeitig können nun auch sanftere, weichere Farbtöne dazugekommen werden, die vielleicht auf Anhieb nicht so deutlich zu erkennen sind, zum Beispiel alle Pastelltöne und natürlich andere Abstufungen und Schattierungen.
Fazit
Sie brauchen keine Sorge haben, wenn Ihr Kind mit 1,5 oder 2 Jahren noch kein Interesse an Farben zeigt. Es wird bestimmt noch kommen. Wenn Ihr Kind allerdings Interesse an verschiedeneren Gegenständen zeigt und auch sprachlich schon so weit ist, bietet es sich natürlich an, gleich die Chance zu nutzen und die ersten Farben zu üben. Hauptsache es macht Spaß, motiviert und stärkt so gleichzeitig Ihre Eltern-Kind-Bindung.
Farben haben auch in der Montessori-Pädagogik eine große Bedeutung. Lesen Sie hier mehr dazu.
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