Mein Kind will nicht essen – Tipps für jedes Kindesalter

Wählerische Kinder: ein Problem, das leider Viele trifft. Es löst vor allem bei uns Eltern Sorgen aus. Pingelige Esser ist ein Begriff, den wir immer öfter hören und lesen.

Tatsächlich sind pingelige Kinder ein sehr verbreitetes Problem vor allem unter Kleinkinder. Studien variieren sehr stark und weisen den Anteil von wählerischen Kindern zwischen 8 % bis sogar 50 % aus. Diese Ergebnisse variieren deshalb sehr stark, da die meisten Studien sich auf unterschiedliche Altersgruppen beziehen.

Es gibt einige Grundverhaltensweisen, wie wann, wo und wie gegessen wird, die wir uns anschauen können und dann noch spezielle Tipps je nach Alter des Kindes. Ganz klar gibt es auch einige Regeln, also Dinge, die Sie dringend unterlassen sollten. All das habe ich für Sie hier zusammengefasst.

Mein Kind probiert kein Essen

Wenn Kinder kein Essen probieren, liegt es meist daran, dass sie wählerische Esser sind. Bekannt ist auch der Begriff „picky eater“ der aus englischen Sprachraum kommt und nichts anderes als „wählerischer Esser“ bedeutet. Folgendes Verhalten ist in solchen Situationen typisch:

  • Die Kinder essen nur eine begrenzte Menge
  • Bestimmtes Essen wird verweigern (meist Gemüse)
  • Kein unbekanntes Essen wird probieren
  • Es gibt sehr starke Vorlieben für nur wenige Nahrungsmittel

Wie wirkt es sich auf die Eltern aus, wenn Kinder nicht essen wollen?

Eltern sind meist besorgt über das wählerische Essverhalten ihrer Kinder. Häufig führt das zu Streit beim Essen mit dem Kind. Das ist natürlich nachvollziehbar, aber dennoch sehr schlecht für das Essklima und setzt somit das Kind unter Druck. Dieser Druck führt im Normalfall nur zu noch mehr Widerstand.

Aber auch die Eltern untereinander beginnen oft über das Essverhalten ihrer Kinder zu streiten. Das kann bei den Kindern Ängste erzeugen. Einerseits Verlustängste, andererseits auch schlechtes Gewissen. Dieses führt allerdings eher nur noch mehr zur Verweigerung. Die Kinder möchten sich unangenehmen Situationen entziehen. Und bei Streit am Tisch bzw. bei Streit ums Essen ist die unangenehme Situation das Essen selbst. Das wird dann von den Kindern meist gemieden.

Folgen wählerischen Essens bei Kindern

Interessanterweise gibt es nur unklare Langzeitstudien, also über mehrere Jahre, in diesem Bereich. Allerdings sieht man häufig, dass Kindern, die wählerische Esser sind, zu Untergewicht neigen, weil sie insgesamt zu wenig Kalorien essen.

Aber auch Übergewicht kann eine Folge sein. Hauptsächlich, weil pingelige Esser eher zu sogenannten ”Comfort foods“ und Süßigkeiten neigen. Also, es werden fast ausschließlich Pizza, Burger, Pasta und Co. gegessen.

Natürlich kann das eingeschränkte Essverhalten auch zur Vitaminmangel führen. Besonders an Eisen, Kalzium, aber auch Vitamin D und E fehlt es bei solchen Essverhalten.

In einer deutschen Studie zeigte sich, dass Kinder, die wählerisch beim Essen sind, häufiger Magersucht entwickeln und zu Verhaltensauffälligkeiten neigen. Das Verhalten ist meist über die Kindheit recht stabil. Das heißt, Kinder, die in der frühen Kindheit wählerische Esser sind, sind es meist auch während der ganzen Kindheit.

Was ist normal und was nicht mehr beim Essverhalten von Kindern?

Kinder müssen nicht alles mögen, was wir ihnen vorsetzten. In dieser Studie zeigt sich, dass auch Kinder, die als nicht wählerisch eingestuft werden, durchaus auch ca. 60 - 70 % starke Vorlieben haben. Die Hälfte hat auch starke Abneigungen. Das ist ganz normal.

Und eines Vorab. Viele Kinder (68 %) zeigten eine Besserung nach 2 Jahren im Essverhalten.

Auffällig ist, dass wählerische Kinder einfach viel strikter in der Auswahl von Speisen sind. Gar nicht so, bei der Menge, sondern eher bei der Wahl. Außerdem sind sie, wie schon erwähnt, gar nicht bereit etwas Neues zu probieren.

Wählerische Esser essen eher langsam. Buben, die wählerische Esser sind, haben deutlich häufiger Wutanfälle (bei 37 % der Fall im Vergleich zu 4 %), wenn ihre Eltern nein zu einer Speise sagen. Auch bei wählerischen Mädchen sind Wutausbrüche häufiger, allerdings ist die Häufigkeit nur um 3 % höher als bei den nicht wählerischen Mädchen.

Hier habe ich übrigens ein paar praktische Tipps, was Sie versuchen können, wenn Ihr Kind mal ausrastet. Oder auch, wie Sie Grenzen setzen können, ohne zu verletzen.

Die gute Nachricht: in dieser Studie zeigte sich auch, dass das Verhalten ansteigt, bis Kinder ca. 6 Jahre sind und dann konstant beliebt.

Tabelle zu Essverhalten von Kindern

 nicht wählerischwählerisch
Essen nur wenige unterschiedliche Lebensmittel14 %92 %
Essen wird speziell zubereitet16 %64 %
Akzeptiert neue Speisen ohne Probleme63 %0 %
Hat starke Vorlieben65 %91 %
Hat starke Abneigungen47 %100 %
Isst langsam17 %20 %
Isst schnell14 %12 %
Hat Wutanfälle, wenn Eltern nein zu essen sagen6 %28 %
Essverhalten, was ist normal?

Quelle: Picky eating during childhood: A longitudinal study to age 11-years

Die Eltern von wählerischen Kindern, im Vergleich zu Eltern nicht wählerischer Kindern, unterscheiden sich vorwiegend darin, dass sie wesentlich häufiger das Essverhalten ihrer Kinder kommentieren und sie deutlich gewillter sind, ihren Kindern eine separate Mahlzeit zuzubereiten. Außerdem belohnen Eltern von wählerischen Kindern, vor allem bei Buben, ihrer Kinder häufiger für Essen.

Infobox
Eltern wählerischer Kinder üben aber nicht mehr oder weniger Druck auf ihre Kinder beim Essen aus.

Daraus lässt sich schließen, dass wählerische Kinder (zumindest jene, die in er frühen Kindheit damit begonnen haben und bei denen das Verhalten ungefähr nach 2 Jahren wieder verschwindet) wahrscheinlich einfach länger brauchen, um sich an die unterschiedlichen Speisen zu gewöhnen.

Falls Sie sich unsicher sind, habe ich hier für Sie den allgemeinen Kalorienbedarf für Kinder:

Alterkcal am Tagkcal je kg Körpergewicht
0 - 3 Monate65093
4 bis 12 Monate85092
1 bis 3 Jahre1.30089
4 bis 6 Jahre1.80080
7 bis 9 Jahre2.00072
Mädchen 10 bis 14 Jahre2.20064
Jungen 10 bis 14 Jahre2.50055
Mädchen 15 bis 18 Jahre2.20046
Jungen 15 bis 18 Jahre3.00043
Kalorienbedarf Kinder

Quelle: https://kize.eu/ – Für medizinische Abklärung, bitte wenden Sie sich an Ihnen Kinderarzt!

Warum Kinder nicht essen wollen

Picky Eater

Dass unsere Kinder beim Essen wählerisch sind, ist einer der verbreitetsten Gründe dafür, dass Kinder nicht essen wollen. Aber auch nicht der einzige. Die folgenden Punkte sind auch zu bedenken:

Elterliche Vorstellungen

Oft sind es auch nur unsere elterlichen Vorstellungen, wie viel und was ein Kind essen sollte. Natürlich, gerade bei der Was-Frage kennen wir uns als Erwachsene meist gut aus und sind die „Experten“ innerhalb der Familie.

Aber was die Menge betrifft, sind es unsere Kinder, die selbst die Experten sind. Je nach Wachstum und Entwicklung essen Kinder oft sehr unterschiedliche Mengen. In diesem Fall sollten wir unseren Kindern als Experten für Ihren eigenen Körper vertrauen.

Kinder spüren Hunger noch sehr gut. Uns kommt es jedoch oft recht wenig vor. Oder wir vergleichen unsere Kinder mit anderen im Essverhalten. Kinder sind jedoch nicht gut vergleichbar. Auch wenn sie gleich alt, heißt das nicht, dass sie den gleichen Entwicklungsschub durchmachen oder das Gleiche brauchen.

Viele elterliche Vorstellungen haben natürlich ihren Sinn und sind gut begründet. Manche leiten einen jedoch leicht in die Irre. Sei es durch eben erwähnte Vergleiche mit anderen Kindern oder auch durch Vergleich mit sich selbst. Sollten Sie Sorgen diesbezüglich haben, klären Sie das einfach bei dem nächsten Kinderarzttermin ab.

Elterliche Vorstellungen

In den letzten Jahren tritt vermehrt das Thema Lebensmittelallergien in diesen Zusammenhang in den Vordergrund. Dies fällt natürlich gar nicht in mein Fachgebiet. In obiger Studie wurde aber auch erwähnt, dass viele Eltern an eine Allergie denken, wenn ihre Kinder Essen ablehnen.

Laut dem medizinischen Bericht dürfte das durchaus möglich sein, ist aber natürlich nicht immer der Grund dafür. Wieder kann ich hier nur zu einem klärenden Gespräch mit Ihrem Kinderarzt raten oder bei Bedarf zu einer medizinischen Abklärung. Meine Recherchen und Informationen vom Kinderarzt haben ergeben, dass Blutuntersuchungen auf Allergien ab einem Jahr möglich sind. Obwohl sie da immer noch nicht 100 % zuverlässig sind, sondern eher nur zu 60 - 70 %. Aber Blutuntersuchungen können hier, bei begründeten Verdacht auch aufschlussreich sein.

Mein Kind mit 1 Jahr will nicht essen

Wenn Ihr Kind 1 Jahr alt ist, wird von den meisten Ärzten empfohlen, dass es bei den Mahlzeiten normal mit dem Familienessen mitisst. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass viele Kinder in diesem Alter oftmals Brei noch bevorzugen. Das kann sein, weil:

  • Ihnen die Konsistenz angenehmer ist
  • Sie noch zu abgelenkt von der Beschaffenheit der festen Nahrung sind
  • Schmerzen durchs Zahnen haben und Brei da angenehmer ist
  • Sie Brei einfach gewohnt sind und manche Kinder sich nur langsam an Neues gewöhnen
  • Brei oft von uns gefüttert wird und das mit mehr sozialer Interaktion einhergeht und viele Kinder das bevorzugen

Manche sind auch noch nicht abgestillt, dadurch brauchen sie natürlich weniger feste Nahrung. Das Gleiche gilt natürlich auch fürs Fläschchen geben. Milchnahrung in jeder Form sättigt unsere Kinder. Dadurch essen Sie natürlich auch weniger.

Was kann ich tun, damit mein 1-jähriges Kind mehr isst?

  • Reduzieren Sie die Milchmahlzeiten
  • Lassen Sie Ihr Kind mit seinem Essen experimentieren (fühlen, riechen, schmecken)
  • Lassen Sie ihr Kind selbst essen, bleiben Sie aber dennoch daneben und helfen bei Bedarf
  • Lassen Sie Ihr Kind am Familientisch essen
  • Lassen Sie Ihr Kind dasselbe essen, wie der Rest der Familie isst
  • Richten Sie das Essen auf kleinen Tellern an
  • Richten Sie eher kleinere Portionen an, damit Ihr Kind von der Menge nicht so überwältigt ist.
  • Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Essen
  • Lassen Sie Ihr Kind schon beim Kochen zusehen oder mal etwas umrühren
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie das Lebensmittel auch kosten
  • Lassen Sie Kinder auch rohe, ungekochte Sachen kosten (natürlich nur, wenn diese roh verträglich sind)
  • Schenken Sie nicht übermäßige Aufmerksamkeit, wenn Ihr Kind vom Teller etwas zu Seite legt
  • Wenn Ihr Kind nur mit mehr das Essen zermatscht oder herum schaufelt, dann räumen Sie es weg
Tipp
Essen erkunden: JA. Mit dem Essen (während des Essens) spielen: NEIN!

Mein Kind mit 2 Jahren / 3 Jahren will nicht essen

Im Kleinkindalter sind unsere Kinder definitiv aus dem Breialter heraußen. Sie haben sich auch schon an die feste Nahrung gewöhnt und die meisten werden nun auch nicht mehr gestillt. Dennoch gibt es Kinder, die jetzt schon wählerisch sind und nur ungern neue Sachen probieren. Diese Phase des Kennenlernens von neuen Essen ist für einige Kinder in diesem Alter noch nicht abgeschlossen. 

Ein Problem ist in diesem Alter oft auch das Besteck. Sie sollten nun hauptsächlich mit Besteck essen. Es ist für Kinder einerseits aufregend selbst mit Besteck essen zu dürfen, dennoch ist es für die meisten noch recht anstrengend. Das kann unseren Kindern auch die Freude am Essen nehmen. Tätigkeiten, die für unsere Kinder anstrengend sind, werden gerne vermieden. So kann das auch beim Essen sein. Ist es zu anstrengend, lassen Sie es einfach.

Auch Zwischenmahlzeiten sind in diesem Alter häufig ein Thema. Kinder sollten auch ca. 5-mal am Tag essen. Manche Eltern neigen dazu, auch noch dazwischen kleine Snacks zu verabreichen.

Aber gerade auch Obst ist für unsere Kinder eigentlich schon eine von 5 Mahlzeiten. Wenn Sie Ihrem Kind zum Beispiel noch zusätzlich eine Banane zwischendurch geben, reduziert das natürlich den Hunger bei den Hauptmahlzeiten. In diesem Alter sind sie auch schon recht gut darin, sich selbst kleine zusätzliche Zwischenmahlzeiten zu verschaffen. Das ist prinzipiell kein Problem, außer Sie haben als Eltern das Gefühl, dass Ihr Kind dann fast nur von Snacks lebt. Dann sollten Sie diese Snacks natürlich einschränken. Und oftmals sind so kleine Snacks auch Süßes, was dann mitunter nicht so optimal ist.

Achtung
Ein Kind muss ein Lebensmittel ungefähr 30-mal probieren, bis es sich an den Geschmack gewöhnt hat.

Was kann ich tun, damit mein 2- oder 3-jähriges Kind mehr isst?

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  • Reduzieren Sie Zwischenmahlzeiten
  • Ihr Kind sollte das gleiche Essen wie Sie und nicht was anderes oder etwas Zusätzliches, wenn es das Essen nicht isst.
  • Lassen Sie Ihr Kind noch immer sein Essen erkunden.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind immer wieder, wie es am besten mit Gabel und Löffel ist und wie es leichter geht oder helfen Sie auch bei Bedarf noch leicht nach
  • Lassen Sie Ihr Kind auch mal die Finger als Unterstützung zum Aufgabeln einsetzten
  • Essen Sie mindestens eine Mahlzeit gemeinsam
  • Essen Sie die Hauptmahlzeiten am Tisch
  • Richten Sie kindgerechte Portionen auf rutschfesten Kindertellern (Werbung) an, damit Ihr Kind von der Menge nicht überwältigt wird
  • Lassen Sie Ihr Kind beim Kochen helfen. Schütten, Rühren oder auch mal etwas schälen macht in diesem Alter besonders Spaß.
  • Erklären Sie Ihrem Kind dabei das Essen. Was ist das, zu welcher Sorte gehört es, woher kommt es, wie riecht es, wie schmeckt es ungekocht, und so weiter. Das fördert das Interesse am Essen.
  • Fragen Sie Ihr Kind wie viel es will oder ob schon genug am Teller ist
  • Wenn Ihr Kind etwas nicht essen will, lassen Sie es ruhig. Es muss ja nicht alles mögen. Das Essen sollte aber dennoch am Teller liegen bleiben. Ihr Kind kann es ja einfach überlassen.
  • Auch jetzt gilt, wenn Ihr Kind nur mehr herumspielt mit dem Essen, räumen Sie es weg.
  • Legen Sie Familienregeln für Süßigkeiten fest. Süßes ist durchaus mal okay. Wenn unsere Kinder wissen, wann es okay ist und wann besser nicht oder dass Sie zuerst fragen müssen, können sie sich leichter darauf einstellen und auch mal ein Nein akzeptieren.
Trick
Sie können probieren, dass Sie etwas, was Ihr Kind wegschiebt, sich selbst schnell schnappen und so kommentieren: ”Uh, danke. Das esse ich besonders gerne.“

Okay, zugegeben, nicht hundertprozentig pädagogisch wertvoll, aber bei uns hat es geholfen.

Mein Kind mit 4 Jahren / 5 Jahren will nicht essen

In diesem Alter werden Kinder doch öfter recht wählerisch. Das hat einerseits mit der wachsenden Autonomie zu tun, andererseits haben unsere Kinder nun schon viel mehr Erfahrung mit Essen. Sie wissen genau, was ihnen schmeckt und was nicht und Sie wissen auch sehr exakt, was bei Mama und Papa durchgeht und was nicht. Viele Kinder essen natürlich lieber Süßes und auch so viel wie möglich davon zu ergattern.

Was kann ich tun, damit mein 4 oder 5-jähriges Kind mehr isst?

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht zu viel dazwischen isst. Nachspeisen sollten natürlich in die absolute Essmenge eingerechnet werden.
  • Lassen Sie Ihr Kind selbst sein Essen anrichten
  • Lassen Sie Ihr Kind beim Kochen mithelfen. Schneiden, würzen, abschmecken sind in diesem Alter durchaus schon angebracht.
  • Lassen Sie Ihr Kind alles kosten, was es will
  • Richten Sie das Essen Ihres Kindes schön her, zum Beispiel Essen von  lustigen Gesichtern oder Tieren
  • Essen Sie die Hauptmahlzeiten am Familientisch
  • Essen Sie so oft wie möglich als Familie bzw. gemeinsam
  • Machen Sie gelegentlich Ratespiele mit Essen (siehe weiter unten)
  • Schalten Sie den Fernseher ab
  • Ihr Kind darf Vorlieben haben
  • Lassen Sie Ihr Kind eventuell mit anderen im Kindergarten essen. In der Gruppe probieren Kinder viel mehr als allein.
  • Legen Sie spätestens in diesem Alter Regeln für Süßigkeiten fest. Auch wenn diese sehr offen sind, tut es unseren Kindern gut, wenn Sie wissen, wann es okay ist, dass sie Süßes essen, und wann nicht.
Beispiele Essen anrichten
Beispiele Essen anrichten

Mein Kind ab 6 Jahren will nicht essen

Mit 6 Jahren ist meist das Plateau von wählerischen Essern erreicht. Das heißt, schlimmer wird es meist nicht. Eher nur besser. In diesem Alter ist auch schon die Selbstregulation recht gut ausgeprägt. Unsere Kinder können sich also selbst auch zurücknehmen, wenn es die Situation erfordert.

Das heißt, wir können nun versuchen, mit unseren Kindern zu argumentieren und die Wichtigkeit und Notwendigkeit von ausgewogenen Essen mit ihnen besprechen und erklären. Also ein bisschen „Ernährungsunterricht“ abhalten. Was ist gesund, wofür braucht es unser Körper, wovon braucht er weniger und warum. Es gibt hierzu viele Bücher, aber auch Videos.

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Was kann ich tun, damit mein 6-jähriges Kind mehr isst?

  • Auch in diesem Alter empfiehlt es sich mindestens eine Mahlzeit am Familientisch gemeinsam zu essen
  • Generell ist es zu empfehlen, dass am Tisch gegessen wird
  • Zur Abwechslung bietet sich aber auch ein Picknick oder ähnliches lustiges an
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich an die fünf Mahlzeiten am Tag hält und nicht ständig Essen griffbereit ist.
  • Nehmen Sie Ihr Kind zum Einkaufen und lassen Sie es mit auswählen
  • Kochen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, machen Sie es zum „Chefkoch“
  • Lassen Sie nicht locker, legen Sie immer wieder alles auf den Teller, was auch alle anderen haben
  • Lassen Sie Ihr Kind das essen, was die anderen Familienmitglieder auch essen.
  • Schaffen sie eine angenehme Atmosphäre bei Tisch
  • Richten Sie das Essen je nach Vorliebe auf einem Kinderteller oder auch schon auf einem Erwachsenenteller an
  • Lassen Sie Ihr Kind die Portionsgröße selbst aussuchen
  • Ihr Kind sollte unmittelbar vor dem Essen nicht zu viel trinken, eher während und nach dem Essen
  • Geregelte Essenszeiten sind von Vorteil (mehr zu den Vorteilen von Gewohnheiten und Ritualen habe ich hier für Sie zusammengefasst)
  • Die Essgewohnheiten sollten Sie außen vor lassen. Heben Sie diese nicht durch häufiges Erwähnen noch zusätzlich hervor.

Was dürfen Sie NICHT machen, wenn Ihr Kind nicht das essen will, was auf den Tisch kommt?

  • Setzten Sie Ihr Kind nicht unter Druck
  • Loben Sie Ihr Kind nicht, weil es isst
  • Lassen Sie Ihr Kind nicht mit dem Essen am Tisch spielen
  • Bereiten Sie Ihrem Kind keine Extramahlzeiten zu
  • Richten Sie für Ihr Kind nicht zu große Portionen an
  • Schenken Sie Nörgelei das Essen betreffend nicht zu viel Aufmerksamkeit, ein kurzes: „Okay“ ist völlig in Ordnung.
  • Lassen Sie den Fernseher nicht im Hintergrund während der Mahlzeiten laufen
  • Essen sollten nicht in ständiger Griffweite sein
  • Bewerten und beurteilen Sie die Essensgewohnheiten Ihres Kindes nicht

Kindern spielerisch Essen schmackhaft machen

  1. Teller so bunt wie möglich herrichten
    Das ist nicht nur gesund, sondern für Kinder auch sehr ansprechend und spannend zu entdecken.
  2. Teller so anrichten, dass er Tierformen, Gesichter oder andere kleine Figuren zu entdecken gibt.
  3. Ratespiel
    Verbinden Sie Ihrem Kind die Augen und lassen Sie es unterschiedliche Lebensmittel kosten und erraten. Natürlich ist das noch viel interessanter, wenn diese Lebensmittel dann auch gleich gemeinsam verkocht werden.
  4. Zuordnen
    Bereiten Sie kleine Zettelchen mit Bildern vor, zum Beispiel für:
     Überkategorien von Lebensmittel (Gemüse, Obst, Milchprodukt, Getreide …) oder
    Wovon stammen die Lebensmittel (Kuh, Getreide, Baum, Huhn; …)
    Oder was Ihnen immer einfällt, wozu sich Ihre Lebensmittel zuordnen lassen. Die Zettel können auch ganz einfach gezeichnet sein.  Und dann lassen Sie Ihr Kind die unterschiedlichsten Lebensmittel zuordnen. Vielleicht lassen Sie es Ihr Kind auch selbst in der Vorratskammer oder im Kühlschrank suchen. Das weckt das Interesse.
  5. Chefkoch
    Lassen Sie Ihr Kind ein Menü zusammenstellen. Fragen Sie es, was heute gekocht werden soll. Verweisen Sie vielleicht darauf, dass es allen schmecken soll und verschiedene Lebensmittel dabei sein sollten. Also wenn Ihr Kind sagt: ”Nudeln“, dann fragen Sie nach dem Fleisch und dem Gemüse, dass dabei sein soll. Sodass von allen Komponenten, die Ihnen wichtig sind, etwas dabei ist.
    Wenn möglich, gehen Sie dann mit dem Kind einkaufen und betrachten die Lebensmittel genau. Lassen Sie Ihr Kind auswählen, welche Gurke genau genommen werden soll oder ob lieber dieses oder jenes Fleisch besser dazu passen würde. Seien Sie der Geselle und Ihr Kind der Meisterkoch. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Kindern großen Spaß macht und wirklich überraschende, interessante und sehr gute Kombinationen herauskommen können. Sagen Sie das dann Ihrem Kind auch und loben Sie es für seine Arbeit

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Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
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