Wir kennen es vielleicht noch aus unserer Kindheit, ständig geht die Tür auf und ein Freund steht vor der Tür. Das hat sich bis heute in den meisten Gebieten nicht geändert. Besonders Kinder im Volksschulalter machen sich häufig etwas mit Freunden in der Freizeit aus. Und da sie noch zu jung sind, um allein wohin zu gehen, bekommen sie Besuch oder wollen auf Besuch gehen. Besuch ist für Kinder natürlich wichtig und wertvoll, aber zu viel kann auch schaden. Bei Kinder-Besuch ist darauf zu achten, dass:
- Genug Zeit ist und kein Stress entsteht.
- Euer Kind auch genügend Zeit allein hat.
- Es auch für uns Eltern passt.
- Schule nicht vernachlässigt wird.
- Hobbys ausgelebt werden können.
- Keine Grenzen überschritten werden.
- Auch ein Nein oder Stopp in Ordnung ist.
- Es ein Geben und Nehmen ist.
Wie viel Kinder-Besuch ist gut?
Generell lässt sich das natürlich nicht für jedes Kind sagen. Eine Formel ist da schwer zu formulieren. Jedes Kind ist anders und jede Familie ebenso. Auf all die individuellen Faktoren muss natürlich in Bezug auf Besuch auch Rücksicht genommen werden. Hier gilt zu bedenken:
Ist mein Kind eher introvertiert oder extrovertiert?
Wenn Ihr Kind eher introvertiert ist, also in sich gekehrt, braucht es deutlich weniger sozialen Kontakt als extrovertierte, nach außen gerichtete Kinder. Es braucht nicht nur weniger Kontakt, es will auch weniger. Für introvertierte Menschen ist soziales Miteinander sehr anstrengend und kräftezehrend. Daher brauchen besonders introvertierte Kinder absichtliche und ausreichende Pausen, in denen sie frei ihren Gedanken nachgehen und sich erholen können. Für Kinder ist der Alltag ohnehin sehr anstrengend, daher ist bei introvertierten Kindern verstärkt darauf zu achten. Extrovertierte Kinder brauchen das soziale Miteinander dagegen, um sich zu erholen. Ruhe und Zeit für sich macht ihnen im Gegensatz wieder mehr zu schaffen und strengt sie mehr an.
Schulbesuch
Natürlich brauchen unsere Kinder auch genügend Zeit für die Schule. Besonders zum Hausaufgaben erledigen oder lernen. Auch, wenn Besuch natürlich viel schöner ist, darf dafür der schulische Kontext nicht vernachlässigt werden. Es sollte auch kein Stress zu Hause bei den Schulaufgaben entstehen, nur weil gleich Besuch kommt.
Dazu kommt die Zeitplanung. Für Kinder einer Ganztagsschule ist der Tag zu Hause natürlich bedeutend kürzer. Da kann Besuch mehrmals in der Woche zu stressig sein. Aber in diesem Fall sind die sozialen Kontakte ohnehin am Nachmittag in der Schule vorhanden.
Hobbys
Die meisten Kinder haben Hobbys. Vereine, Clubs oder eigene Projekte, die für sie von großem Interesse sind und denen sie mit viel Freude und Ausdauer nachgehen. Dafür sollte natürlich genügend Zeit bleiben. Manche Kinder haben diese Hobbys ohnehin gemeinsam mit ihren Freunden, bei anderen ist das wiederum nicht der Fall. Aber Tatsache ist:
Achtung
Hobbys sind wichtig und tun unseren Kindern gut. Wir sollten nur im Hinterkopf behalten, dass unsere Kinder auch Zeit nur für sich brauchen. Ohne Regeln und Vorgaben. Hier können Sie nachlesen, warum auch Langeweile wichtig ist.
Machbarkeit für uns als Eltern
Der Besuch unserer Kinder bedeutet natürlich auch Verpflichtungen für uns Eltern. Wir sollten uns daher klarmachen, wie oft es für uns in Ordnung und machbar ist, dass unser Kind Besuch bekommt. Unsere Kinder haben nichts davon, wenn wir dann doppelt so gestresst sind.
Wir können Kinder-Besuch allerdings auch als Ressource für uns nützen. Nämlich, wenn die Kinder abwechseln. Einmal sind sie daheim mit Freunden und dann beim Freund. Diese Abwechslung tut den Kindern gut und kann für uns und unsere Zeiteinteilung hilfreich sein.
Info
Vor- und Nachteile von Besuch anderer Kinder?
Vorteile von Kinder-Besuch:
- Kinder haben sozialen Kontakt
- Kinder üben soziale Regeln
- Kinder haben eine sinnvolle Beschäftigung
- Stärkt die Freundschaft
- stärkt aber auch die Eltern-Kind-Bindung
- Kinder können von der Schule abschalten
- fördert die Kreativität
- fördert die Empathie
- fördert das Teilen
- Durch Gegenbesuch entsteht Zeit für uns Eltern, die wir anders nützen können
- Gegenbesuch fördert die Selbstständigkeit, Vertrauen und Autonomie
Nachteile von Kinder-Besuch:
- Zeitintensiv für die Kinder
- Zeitintensiv für uns Eltern
- Manchmal nervenaufreibend für uns Eltern
- sehr anstrengend für unsere Kinder (nicht zwingend ein Nachteil)
- Mehrarbeit für uns Eltern
- Mehrarbeit für die Kinder beim Zusammenräumen
- Mögliche neue Konfliktpunkte zwischen Eltern und Kinder
Soll ich für den Besuch anderer Kinder zusammenräumen?
Ob wir für Besuch von den Freunden unserer Kinder zusammen räumen oder nicht, hängt natürlich rein von der persönlichen Einstellung ab. Kindern ist es im Normalfall egal und es fällt ihnen kaum auf. (Solange es natürlich im normalen Maße sauber und aufgeräumt ist). Diese Entscheidung liegt bei Ihnen als Einzelperson und daran, ob Sie überhaupt die Zeit dafür haben und wie Sie sich wohlfühlen. Aber eines ist auf jeden Fall klar, zusammenräumen mit spielenden Kindern im Haus ist wie Zähneputzen mit Nutellabrot im Mund. ;O)
Wie mache ich Kindern klar, dass der Besuch zu viel ist?
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Im Gespräch mit Kindern ist es hilfreich, immer klar und deutlich zu sein. Hinweise durch die Blume und mit dezenten Andeutungen werden meist nicht verstanden oder auch gerne überhört. Ein Nein zum Besuch muss möglich sein und sollte akzeptiert werden können. Machen Sie den Kindern klar, dass Sie verstehen, dass die Kinder enttäuscht sind und dass sie das gerne machen möchten. Machen Sie aber auch klar, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht geht und vielleicht auch warum. Am besten, Sie bieten einen Ersatztermin an.
Sind die Besuchstermine zu häufig, dann können Sie eventuell eine fixe Anzahl oder auch feste Termine vorab mit den Kindern vereinbaren, die für Sie passen. So wird es für Ihre Kinder und Sie zur Routine. Damit können sich alle besser auf den Besuch einstellen. Hier ein paar Tipps zu Routinen mit Kindern.
Das gilt für Ihre eigenen Kinder, aber auch für die Kinder, die zu Besuch kommen. Wenn ein Freund der Kinder anläutet und fragt, seien Sie klar, wenn es nicht passt. Worte wie „vielleicht später“ oder „schauen wir dann mal“ sind für Kinder kein Nein und auch nur schwer zu fassen. Mit klaren Worten können Kinder im Normalfall gut umgehen und wissen, was sie erwarten können.
Ist Ihr Kind noch klein, lohnt es sich, die Spieledates zu visualisieren. Also bildlich dazustellen, wann der Besuch kommt. Hierfür kann ich Tagesplaner (Werbung) empfehlen.
Kinder zu Besuch Grenzen setzen
Ja, wir dürfen auch Kinder, die zu Besuch sind, Grenzen setzen. Das gilt für den Besuchstermin selbst, wie auch das Verhalten während des Besuchs. Wie genau Sie das machen, ohne die Grenzen des Kindes zu überschreiten, können Sie hier nachlesen.
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