Wie beschütze ich mein Kind vor Enttäuschungen?

Auch, wenn wir unseren Kindern Enttäuschungen um jeden Preis ersparen möchten, ist es weder möglich noch sinnvoll. ABER: wir können ihnen helfen, Enttäuschungen zu verkraften. Dabei helfen:

  • Die Ursachensuche,
  • angepasste Erwartungen,
  • andere Ressourcen und
  • Klärung.

Lesen Sie hier weiter für genaue Details.

Warum sind unsere Kinder enttäuscht?

Bei Enttäuschungen handelt es sich immer um die eigenen Erwartungen, die enttäuscht worden sind. 

Erwartungen von uns an unsere Kinder

Die Ursachensuche fängt also immer bei uns selbst an. Erwartungen sind prinzipiell nichts Schlechtes. Sie sollten aber an das Können unserer Kinder angepasst sein.

Zu geringe oder zu hohe Erwartungen schädigen ansonsten den Selbstwert unserer Kinder. Und vor allem zu hohe Erwartungen führen zu Enttäuschungen, bei uns und unseren Kindern. 

"Die größten Enttäuschungen haben ihren Ursprung in großen Erwartungen."

Ernst Ferstl

Erwartungen unserer Kinder an sich selbst

Aber natürlich haben auch unsere Kinder Erwartungen. Und die werden manchmal enttäuscht. Kinder müssen erst lernen, sich selbst gut einzuschätzen und manchmal überschätzen sie ihre eigenen Fähigkeiten natürlich. Das passiert sogar uns Erwachsenen noch. 

Wenn unsere Kinder ihr Können falsch einschätzen, ist es wichtig, dass Sie für Ihr Kind da sind und ihm helfen, aus seinen Fehlern zu lernen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Erwartungen unserer Kinder werden durch andere enttäuscht

Manchmal werden sie auch von anderen enttäuscht, weil sie sich auf jemanden verlassen haben oder weil sie Annahmen über das Verhalten anderer treffen. Das ist für uns Eltern natürlich herzzerreißend. Dennoch ein wichtiger Lernprozess für unsere Kinder. Hier ist es wichtig, unsere Kinder zu unterstützen. 

Tipp

Fragen Sie nach, was Ihr Kind erwartet hat und was tatsächlich passiert ist. Fragen Sie dann nach, ob Ihr Kind, das dem/der anderen auch so gesagt hat. 

Enttäuschte Erwartungen passieren ganz oft durch falsche Annahmen und zu wenig Kommunikation. Das ist natürlich auch bei unseren Kindern so. Sie müssen erst auch die Perspektivübernahme anderer lernen. Dies ist erst mit ca. 4. Jahren der Fall und verbessert sich dann rasch mit zunehmenden Alter. Sie müssen also erst lernen, dass andere das nicht genauso sehen oder das Gleiche denken wie sie selbst. 

Das Klären der Erwartungen, am besten vorab, kann Ihr Kind dabei unterstützen, die eigenen Erwartungen anzupassen. So können Sie diese auch ihrem Gegenüber mitteilen und so kommt es nicht so leicht zu einer Enttäuschung.

Sollte Ihnen auffallen, dass Ihr Kind eifersüchtig auf andere ist, empfehle ich Ihnen noch diesem Artikel zu lesen.

Familie, Freunde, Hobbys

Das sind die Ressourcen, die unsere Kinder haben und die sie nutzen können. Diese helfen unsere Kinder, mit Enttäuschungen besser umzugehen. Sie geben ihnen Sicherheit und bilden einen Rückhalt, auf den sie sich verlassen können.

Das tut ihnen gut und schützt auch den Selbstwert unserer Kinder zusätzlich. So machen Sie nämlich viele positive Erfahrungen. Im Normalfall sind es mehr gute als schlechte Erfahrungen. Dadurch haben sie einen Überschuss an guten Erfahrungen und können so Enttäuschungen viel leichter wegstecken.

Enttäuschungsverlauf

Nachfolgend finden Sie Links zu Produkten auf Amazon (als Werbung direkt gekennzeichnet). Als Amazon Partner verdiene ich an den Verkäufen eine Provision. Sie unterstützen mich dadurch den Blog kontinuierlich auszubauen. Natürlich können Sie diese oder ähnliche Produkte auch im Fachhandel Ihres Vertrauens beziehen.

11 Tipps, um Enttäuschungen bei unseren Kindern gering zu halten

  • Seien Sie ehrlich mit sich selbst und Ihrem Kind
  • Haben Sie alters- und Fähigkeiten angepasste Erwartungen
  • Loben Sie Ihr Kind auch für die Anstrengung, die es geleistet hat, nicht nur für das Erreichen des Ziels 
  • Versuchen Sie vorab zu klären, was die Erwartungen Ihres Kindes sind
  • Ermutigen Sie Ihr Kind seine Bedürfnisse immer auch zu kommunizieren
  • Projizieren Sie eigene Enttäuschungen nicht auf Ihr Kind. Also nur, weil Sie enttäuscht sind, muss das nicht für Ihr Kind gelten.
  • Versuchen Sie auch bei erlebten Enttäuschungen das Gute daran hervorzuheben
  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind Möglichkeiten, was es das nächste Mal anderes machen könnte. 
  • Seien Sie für Ihr Kind da und trösten es bei Bedarf
  • Können Sie mal nicht da sein, empfehle ich einen Sorgenfresser (Werbung) den Ihr Kind auch überallhin mitnehmen kann, als treuen Wegbegleiter sozusagen
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, welche anderen Unterstützungen es hat, Freunde, Hobby etc.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind es nochmals zu versuchen

Wie wirken sich Enttäuschungen aus?

Enttäuschte Erwartungen und daher nicht erfüllte Bedürfnisse rufen bei uns und unseren Kindern natürlich Frustration hervor. Frustration zeigt sich bei Kindern unterschiedlich. Manche reagieren mit Wut und manche weinen.

Sie können Ihr Kind gerade in diesem Punkt unterstützen, mit seinen Emotionen umzugehen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie es verstehen und trösten Sie es. Wenn es sich dann beruhigt hat und wieder aufnahmebereit ist, versuchen sie gemeinsam herauszufinden, was schiefgelaufen ist und finden gemeinsam alternative Herangehensweisen.

Hat Ihr Kind in solchen Situationen keine Unterstützung, fühlt es sich hilflos. Wenn sich das bei bestimmten Situationen oft wiederholt, nennt man das „erlernte Hilflosigkeit“.

„Erlernte Hilflosigkeit ist ein Zustand negativer Erwartungen, die aus der Einsicht oder Überzeugung beruhen, Probleme seien mit den vorhandenen Denk- und Handlungsmöglichkeiten nicht zu lösen.“

W. D. Fröhlich

Frustration und Hilflosigkeit wirkt sich negativ auf die Motivation aus. Im Weiteren auch auf das Erlernen und den Selbstwert. Es ist wichtig, diese Folgen zu vermeiden.

Es wird uns nicht immer gelingen für unsere Kinder da zu sein, aber es reicht, wenn wir überwiegend für sie da sind, um sie auch in schwierigen Situationen zu unterstützen. Eine sichere Bindung macht das möglich. 

Alles zum Thema sozial-emotionale Entwicklung, also was Kinder wann ungefähr erlernen, erfahren Sie hier.

Fazit

Enttäuschungen gehören zum Leben und zum Erlernen unserer Kinder dazu. Wir können Sie nicht vermeiden, aber wir können unsere Kinder darauf bestmöglich vorbereiten und Ihnen dort durchhelfen.

Falls Sie sich näher zu Erwartungen und Enttäuschungen in Verbindung mit Geschlechtsunterschieden bei Kindern informieren wollen, habe ich diese Arbeit für Sie herausgesucht.

Das könnte Sie auch interessieren

Was kann ich tun, wenn mein Kind schüchtern ist?

Ich bin eine Helikopter-Mutter! Die Vor- und Nachteile meines Erziehungsstils.

9 Wege Freundschaften zu fördern

Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
© Copyright 2021 - Ines Wurbs
HOMEÜBER MICHBLOG
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram