Was sind die wichtigsten Punkte für eine gute Beziehung?

Beziehungen sind komplex, sehr vielschichtig und sollen glücklich machen. Aber was sind denn eigentlich die Eckpfeiler einer glücklichen Beziehung. Was brauchen wir in einer Beziehung eigentlich? Die wichtigsten Eckpunkte können Sie hier nachlesen.

Die wichtigsten Punkte für eine gute Beziehung sind:

  • Respekt vor dem Partner
  • Aufmerksamkeit
  • Empathie
  • Fürsorge
  • Wärme
  • Akzeptanz

Um diese Punkte erfüllen zu können, ist die Kommunikation zwischen den Partnern wichtig. Reden Sie miteinander über alles, was Ihnen am Herzen liegt.

Genauere Tipps für eine gute Beziehung, sowie die Information wie eigentlich eine Beziehung entsteht finden Sie im Artikel.

Die Dreieckstheorie

Die Liebe besteht aus drei wichtigen Bestandteilen: Intimität, Leidenschaft und auch Verpflichtungen.

Intimität meint die Gefühlsebene. Liebevolle Gespräche, das Interesse am Befinden des Partners, das geliebt Werden und das gegenseitige Interesse wird hier gemeint.

Die Leidenschaft bezieht sich auf die Sexualität, die sexuelle Anziehungskraft aber auch auf die Romantik. Es geht um die körperliche und psychische Erregung. 

Bei den Verpflichtungen geht es darum, dass sich die Partner füreinander entschieden haben, sich lieben und die Beziehung und alles, was dazu gehört, auch weiter aufrechterhalten.

Die Phasen der Verliebtheit

Am Anfang jeder beginnenden Beziehung steht die leidenschaftliche Liebe. In dieser Zeit fühlen wir uns besonders stark vom neuen Partner angezogen und die sexuelle Anziehung steht im Vordergrund. In diese Zeit fällt auch die sogenannte rosarote Brille.

Auch wenn dieser Begriff manchmal negativ besetzt ist, hat es in dieser Zeit seine Berechtigung und bringt uns auch etwas. Wir übersehen in dieser Zeit vieles, dass wir eigentlich bei anderen Menschen als nervig, ungut oder einfach als schlecht ansehen.

Natürlich meist nur bis zu einem gewissen Grad. Dabei geht es vor allem um das Übersehen von Feinheiten, ansonsten würde es gar nicht zur Anziehung zwischen den Partner kommen. Aber die rosarote Brille verschleiert uns einiges an „schlechten“ Eigenheiten des Partners. 

Außerdem vernachlässigen wir in dieser Zeit vieles andere aus unserem Leben. Die Arbeit ist meist nicht mehr so wichtig, aber auch die Freunde werden etwas vernachlässigt. Diese Zeit der Zweisamkeit ist wichtig, um Vertrautheit aufzubauen. Das ist völlig normal und essenziell.

So können wir uns vollends der Anziehung hingeben. Wenn die Grundeinstellungen erst mal zusammenpassen, werden so die Gefühle und die Vertiefung der Beziehung vorangetrieben. Schließlich kommt es dann auf dieser Basis zur Intimität und Verpflichtungen.

Die rosarote Brille schwindet langsam und wir lernen unseren Partner so kennen und akzeptieren sie/ihn so wie sie wirklich ist. Es entsteht eine kameradschaftliche Liebe. Gut, das mag jetzt nicht sonderlich romantisch klingen. Die körperlich erhöhte Erregung und die wild romantische Liebe schraubt sich in dieser Phase auch zurück. Aber genau genommen ist das eine viel innigere und intimere Zeit. Denn aus dem verliebt sein ist Liebe geworden. Die Partner haben im Optimalfall eine innige und vertrauensvolle Zuneigung. Sie sorgen sich umeinander.

Was ist wichtig für eine lange, gesunde Beziehung?

Eine lange Beziehung funktioniert nur, wenn beide Partner ein gewisses Engagement zeigen. Hier geht es vorwiegend darum, miteinander zu reden. Das mag einfach klingen. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Gespräche innerhalb des ersten Jahres einer Beziehung und dann nochmals im ersten Jahr einer Ehe deutlich weniger werden.

Aber auch Nettigkeiten nehmen ab. Wir machen dem anderen weniger oft eine Freude oder gestehen ihm/ihr unsere Liebe. Der Alltag kehrt in dieser Zeit ein und erobert immer mehr Raum zurück. Das ist bis zu einem gewissen Grad auch normal und wichtig. Wir können ja nicht auf Dauer alle anderen alltäglichen Routinen vernachlässigen.

Dennoch birgt gerade diese Zeit die Gefahr, dass wir zu sehr unsere Beziehung vernachlässigen. Wir sehen jetzt, dass wir die anderen Bereiche vernachlässigt haben und geben so zu sagen wieder Vollgas.

Das belegt auch viel Ressourcen und Aufmerksamkeit. Die Beziehung hat sich so weit vertieft, dass wir uns sicher fühlen. Das können wir im Normalfall auch. Allerdings hält jede Beziehung nur eine gewisse Zeit und Grad von „Vernachlässigung“ aus.

Es ist also von großer Wichtigkeit, dass wir uns die wesentlichen Grundprinzipien wahren. Die Verpflichtungen sind es, die wir in einer gesunden, glücklichen Beziehung aufrechterhalten sollten. Dazu gehört die Verpflichtung unserem Partner mitzuteilen, was uns am Herzen liegt, was wir denken und uns wünschen.

Die Grundprinzipien dazu sollten aber Respekt vor dem Partner, Aufmerksamkeit, Empathie, Fürsorge, Wärme und Akzeptanz sein. Daraus leiten sich folgende Regeln ab.

Regeln für eine glückliche Beziehung

  1. Vertrauen
    Vertrauen ist in einer Beziehung sehr wichtig, da es ein Gefühl der Sicherheit bietet. Dadurch hebt es die Beziehung auf eine andere Ebene. Wie Sie mit einem Vertrauensbruch umgehen können, lernen Sie in meinem Artikel, in dem es um genau dieses Thema geht.
  2. Akzeptanz
    Akzeptieren Sie Ihren Partner so wie er ist. Versuchen Sie ihm/sie nicht zu ändern oder etwas aufzuzwingen. Machen Sie ihm/ihr keine Vorwürfe, weil er/sie so ist wie er/sie ist.
  3. Respekt
    Bringen Sie Ihrem Partner Respekt entgegen. Das heißt, behandeln Sie ihn nicht abschätzig oder stellen ihn/sie bloß. Behandeln Sie ihn/sie nur so, wie Sie selbst behandelt werden wollen. Hier fällt auch das Thema Eifersucht rein. Dazu können Sie hier genauer nachlesen.
  4. Fürsorge
    Seien Sie Ihrem Partner gegenüber fürsorglich. Versuchen Sie auf seine7 ihre Bedürfnisse einzugehen. Machen Sie ihm/ihr eine Freude, helfen Sie ihm/ihr und pflegen Sie ihn/sie, wenn er Pflege braucht. Seien Sie für Ihren Partner verlässlich da.
  5. Aufmerksamkeit
    Hören Sie ihrem Partner zu, versuchen Sie seine Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen. Regen Sie ein Gespräch an und fragen Sie nach, wenn Sie sich über etwas nicht sicher sind.
  6. Empathie
    Versuchen Sie sich auch mal in die Position Ihres Partners zu versetzen. Gerade bei schwierigen Themen oder nach einem Streit. Wie könnte Ihr Partner das sehen und warum vertritt er/sie diese Meinung? Warum ist er/sie wütend oder hat Angst?
  7. Wärme
    Umarmen Sie sich. Sagen Sie einander, dass sie sich lieben oder machen Sie Ihrem Partner eine kleine Freude im Alltag.
  8. Nähe
    Zeigen Sie sich ihre Liebe auch körperlich. Händchenhalten, ein Küsschen zwischendurch oder Sex. Alles gehört zu einer Erwachsenenbeziehung dazu.
  9. Machen Sie Ihren Mund auf
    Wenn Ihnen etwas nicht passt, dann sagen Sie das Ihren Partner. Aber im Sinne des Respekts sollte Kritik immer konstruktiv sein. Das heißt, greifen Sie ihn nicht an, fangen Sie keinen Streit an, sondern sagen Sie sachlich und ruhig, was Ihr Problem ist und was Sie sich von ihm/ihr erwarten oder wünschen würden. Fragen Sie nach Erklärungen, hören Sie geduldig zu und eigen Sie sich auf einen Kompromiss, der für beide passt.
  10. Verzeihen
    Wenn Sie etwas verzeihen, dann sollte das für Sie auch wirklich in Ordnung sein. Verzeihen Sie nicht etwas, wenn Sie noch gar nicht dazu bereit sind. Sonst entsteht nur mehr Streit und Konflikt.

Die Faktoren den Erfolg einer Beziehung

In einer Studie der Western University wurden Rückmeldungen von 11.000 Paaren analysiert und maschinell ausgewertet. Das Ergebnis finden Sie in der nachfolgenden Grafik.

Die Grafik zeigt ein Herz, welches die 10 wichtigsten Faktoren einer Beziehung auflistet.
Faktoren, glückliche Beziehung

Quelle: Western University

Diese Ergebnisse zeigen, welche Faktoren wir als wichtig für eine erfolgreiche Beziehung betrachten. Wenn Sie in der Beziehung die vorangehenden Verhaltensweisen umsetzen, werden auch diese Punkte automatisch erfüllt.

Speziell auf das Thema Paar bleiben als Eltern, gehe ich hier genauer ein.

Generell gilt

Generell gilt, Sie sollten in Ihrer Beziehung immer nur so weit gehen, wie das für Sie auch wirklich passt. Überschreiten Sie nicht Ihre eigenen Grenzen und begraben Sie nicht Ihre Werte. Vernachlässigen Sie sich nicht selbst auf Kosten des anderen.

Zu einer glücklichen Beziehung gehören Kompromisse und es bedarf der oben erwähnten Verpflichtungen.

Aber eine Beziehung beinhaltet immer zwei Personen und beide sollten in die Beziehung investieren. Einseitigkeit in einer Beziehung wird unweigerlich nicht funktionieren.

Mehr über Beziehungszufriedenheit und Paarklima können Sie in dieser Arbeit nachlesen.

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Mag. Ines Wurbs

Ines Wurbs ist Psychologin und Mutter zweier Kinder. Ihre Leidenschaft konnte sie zum Beruf machen und stellt ihre mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Kindern und Familien auf Familienpsychologin.eu zur Verfügung.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
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