Es sind schwierige Situationen. Meist dann, wenn wir Eltern ohnehin gestresst sind, drehen unsere Kinder auch so richtig auf. Manche Kinder haben entdeckt, dass Nachäffen uns Eltern meistens nervt, aber auch, dass wir nicht viel dagegen tun (können). Hier habe ich aber ein paar Tipps, was Sie machen können, wenn Ihr Kind Sie nachäfft und Sie an Ihre Grenzen stoßen.
Wann ist die Trotzphase zu Ende? Nachäffen als Teil der Trotzphase?
Meist ist dieses Nachäffen in der Trotzphase zu beobachten. Die Trotzphase dauert von 2 Jahren bis ungefähr zum 5. Lebensjahr. Überwiegend so kurz vor dem Schuleintritt haben unsere Kinder schon viele Erfahrungen gesammelt. Sie sind nun sehr viel selbstständiger als zuvor, sie schaffen viele Projekte, die sie sich vornehmen, schon besser und allein. Dadurch haben sie auch mehr Freiheiten.
Der Trotz und das unbändige Verlangen nach Freiheit nehmen nun also allmählich ab. Auch die Kontrolle der eigenen Gefühle gelingt immer besser und ist der Situation meist angepasst. Das alles führt dazu, dass unsere Kinder nicht mehr so oft an ihre Grenzen stoßen und wenn, können Sie besser damit umgehen.
In dieser Zeit entdecken Kinder allerdings auch, wo die Grenzen anderer liegen. Und vorzugsweise testen sie das an uns Eltern. Das Nachmachen hat viele wichtige Funktionen. Unsere Kinder lernen dadurch die meisten ihrer Fähigkeiten.
Im Kindergarten entdecken sie dann aber auch, dass es eine Art Spiel sein kann. Es wird also Nachmachen gespielt. Und wie das bei Spielen so ist, werden dabei auch gerne die Grenzen ausgelotet. So entdecken unsere Kinder, dass andere Nachmachen für sie selbst lustig ist und andere meist dazu bringt, auf irgendeine Art zu reagieren.
Natürlich wird das dann auch gleich an Mama und Papa getestet. Da uns diese Spielewelt meist sehr fern ist, wissen wir oft nicht, wie wir auf nachäffen reagieren sollen. Viele Elten machen erst mal gar nichts. Bis es sie sehr nervt und sie schließlich dementsprechend reagieren.
Was tun, wenn mein Kind mich provoziert
Aber was genau können wir Eltern tun, wenn uns unsere Kinder nachäffen oder wir uns auf andere Art provoziert fühlen?
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- Als Erstes sollten wir ruhig bleiben
- Achten Sie rechtzeitig darauf, wo Ihre eigenen Grenzen liegen (Tipps, zum Grenzen setzen habe ich hier für Sie)
- Suchen Sie das Gespräch mit unseren Kindern suchen
- Deutliches „Stopp“ sagen
- Klar und deutlich sagen, was uns stört. Zum Beispiel: „Ich finde das sehr anstrengend und es macht mich auch ein bisschen wütend“
- Klar und deutlich sagen, was wir von ihnen wollen. „Ich möchte, dass du bitte aufhörst, mich nachzumachen.“
- Schlagen Sie Ihrem Kind eine andere Beschäftigungsmöglichkeit vor. Am besten etwas mit Bewegung oder etwas, was viel Konzentration von Ihrem Kind erfordert.
- Spielen / machen Sie etwas gemeinsam mit Ihrem Kind. So hat es trotzdem Ihre Aufmerksamkeit.
- Wenn sich Ihr Kind beruhig, hat, können Sie nachfragen, wie sein/ihr Tag gelaufen ist. Vielleicht hatte es an diesem Tag schon einige schlechte oder frustrierende Erlebnisse.
- Wenn es so ist, können Sie das mit Ihrem Kind besprechen und Verständnis zeigen. Aber auch ansprechen, welche Möglichkeiten Ihr Kind noch hätte, mit seinem Frust umzugehen (Sport, oder tanzen zum Beispiel)
- Ist Ihr Kind sehr aufgedreht, empfehle ich beruhigende Aktivitäten. Lesen, beruhigende Musik hören, kuscheln, mit Spielzeug spielen. Beruhigend sind übrigens vor allem Schlaflieder (Werbung) oder Meditations Cds für Kinder (Werbung) zum Beispiel.
- Zum Beruhigen helfen auch Beschwerungsdecken (Werbung) rund um Ihr Kind oder am Bauch zum Beispiel.
Was tun, wenn mein Kind nicht hört und weiter nachäfft?
Wenn Ihr Kind nicht auf Sie hört und weiter nachäfft, dann ist es im Moment wahrscheinlich in irgendeiner Art sehr aufgebracht. Darum ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind zuallererst beruhigen. Dabei können die folgenden Herangehensweisen helfen:
- Stellen Sie Augenkontakt zu Ihrem Kind her
- Stellen Sie vielleicht auch Körperkontakt her (Hand auf die Schulter)
- Ein klares „Halt“ oder „Stopp“
- Sagen Sie Ihrem Kind deutlich, was das Problem ist
- Drehen Sie den Fernseher, laute Musik oder andere störende und aufreibende Geräuschquellen ab.
- Richten Sie einen kuscheligen Platz her
- Setzen Sie sich hin und fordern Sie Ihr Kind auf, das auch zu tun
- Wenn es nicht kommt, machen Sie es zunächst allein
- Beginnen Sie mit einer ruhigen Tätigkeit, die Ihr Kind gerne macht (Buch vorlesen, malen, Figuren aufstellen, sortieren)
- Sie können auch mit eingewöhnten Routinen beginnen
- Versuchen Sie Ihr Kind immer wieder zurückzuholen, wenn es aufsteht.
- Geben Sie Ihrem Kind eventuell einen Wutball oder Massageball in die Hand, den es drücken kann.
- Wichtig ist Ihr Kind aus der momentanen Situation herauszubringen, damit es die Chance hat zur Ruhe zu kommen. Das kann auch ein Ortswechsel oder Zimmerwechsel sein.
- Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es Grenzen überschreitet oder überschritten hat. Mehr zu Strafen und Bestrafen, finden Sie hier.
Unsere Kinder verhalten sich nicht mit böswilliger Absicht so. Manchmal ist es wohl Absicht, aber es steckt das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit dahinter und nicht das Bedürfnis „böse“ zu sein. Das hilft uns zwar nicht unmittelbar, dennoch hoffe ich es hilft Ihnen gelassener zu bleiben. Was nicht unbedingt nachsichtiger meint, aber dennoch ruhig.
Also
Mit Schimpfen und Drohen kommen wir in solchen Nachäff -Situationen meistens nicht sehr weit. Wenn unsere Kinder sehr aufgedreht sind, eskalierte die Situation meist nur. Deswegen empfehle ich immer bestimmte Gelassenheit. Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan. Dennoch ist es mehrheitlich der schnellste Weg unseren Kindern die Hilfe zu geben, die sie brauchen und unsere eigenen Nerven zu schonen.
Spezielle Tipps und Informationen zur Wackelzahnpubertät habe ich übrigens noch hier für Sie.
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