Der Eintritt in den Kindergarten stellt ein prägendes Erlebnis für unsere Kinder und uns Eltern dar. Es ist der erste große Schritt zur Ablösung von uns Eltern. Auch, wenn unsere Kinder davor schon eine Krippe besucht haben, ist der Kindergarten noch einmal was ganz anderes. Es ist offizieller und vor allem gibt es größere Gruppen mit mehr Kindern, bei ungefähr gleicher Betreueranzahl wie das in Krippen üblich ist. Viele von uns Eltern haben viele Fragen zum Thema Kindergarten. In diesem Artikel möchte ich versuchen, einen guten Überblick zu geben. Für nähere Details sind im Artikel meine ausführlicheren Beiträge verlinkt, damit Sie all die Informationen erhalten, die Sie auch haben wollen.
Warum soll mein Kind in den Kindergarten?
Der Kindergarten ist in Österreich und Deutschland keine verpflichtende Institution. Zumindest die meiste Zeit. Das Österreich hat ein verpflichtendes Kindergartenjahr eingeführt, das Letzte vor Schulbeginn. Viele Eltern sind sich nicht sicher, ob sie Ihr Kind in den Kindergarten schicken sollten.
Aus psychologischer Sicht kann ich allerdings nur dazu raten. Der Kindergarten bietet einige Vorteile, die wir zu Hause mit unseren Kindern nur schwer bis fast gar nicht ausgleichen können. Im Kindergarten sind unsere Kinder, nämlich in einer größeren Gruppe ungefähr gleich alter Kinder, ohne uns Eltern. Natürlich stellt das unsere Kinder vor eine große Herausforderung. Aber es ist keine Herausforderung, die sie nicht meistern können. Mit unserer Hilfe und mit dem passenden Kindergarten kann es einwandfrei gelingen, unseren Kindern die nötigen Fähigkeiten zu vermitteln, die es braucht, um in einer Gruppe zu bestehen und sich wohlzufühlen. Natürlich muss der Kindergarten bzw. die Kindergartenpädagog(inn)en auch passen.
Genauere Details finden Sie in diesem Artikel.
Wie finde ich den richtigen Kindergarten?
Die Wahl des Kindergartens ist wirklich entscheidend. Nur wenn sich Ihr Kind und Sie dort wohlfühlen, werden Sie dauerhaft zufrieden sein. Es ist wichtig, sich zuerst klarzumachen, was Sie von einem Kindergarten erwarten und was Sie vom Kindergarten benötigen. Die möglichen Betreuungszeiten, die pädagogische Einstellung, sowie die anfallenden Kosten, sollten dabei bei Ihrer Entscheidung eine wesentliche Rolle spielen. Auf welche weiteren Aspekte Sie achten sollten und ein paar Beispielfragen, die Sie an den Kindergarten stellen können, habe ich in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
Die Eingewöhnung
Um Ihrem Kind einen guten Start im Kindergarten zu ermöglichen, ist vor allem die Eingewöhnung ausschlaggebend. Das fängt bei der Auswahl des Kindergartens an, aber auch das erste Kennenlernen und die Vorbereitung Ihres Kindes auf den Kindergarten sind wichtig. Je vertrauter Ihr Kind mit dem Kindergarten, den Personen und dem Ablauf ist, desto leichter wird es Ihrem Kind fallen, sich von Ihnen zu lösen und Vertrauen und Wohlbefinden im Kindergartenalltag zu entwickeln.
Im Normalfall wird in den meisten Kindergärten ein sanfter Einstieg durchgeführt. Nach Münchner oder Berliner Modell. Das heißt, Sie als Eltern(teil) belieben die ersten Tage oder Stunden bei Ihrem Kind im Kindergarten und bleiben als sicherer Hafen zur Verfügung. Beim Münchner Modell werden zusätzlich die anderen Kinder der Gruppe sehr stark in die Eingewöhnung einbezogen.
Nach und nach werden immer mehr Routinen und Hilfestellungen von den Kindergärtner(inne)n übernommen und Sie verlassen immer mehr und länger den Raum und den Kindergarten selbst. So hat Ihr Kind die Zeit, die es braucht, um sich an die neue Situation und die neuen Personen zu gewöhnen und diese als Bezugspersonen anzuerkennen. Das gibt Ihrem Kind die nötige Sicherheit, die es braucht, um sich wohlzufühlen.
Worauf Sie sonst noch achten können und wie genau die Vorbereitung und die Eingewöhnung abläuft, habe ich hier für Sie zusammengefasst.
Was tun, wenn mein Kind Schwierigkeiten im Kindergarten hat?
Niemand wünscht es sich, dennoch kommt es vor. Das Zwergi will um keinen Preis in den Kindergarten, hat plötzlich Bauchschmerzen vom Kindergarten oder bricht in nicht enden wollenden Tränen aus. Das lässt das Mutterherz natürlich bluten. All das kann ein Hinweis dafür sein, dass es Probleme gibt. Die Probleme können unterschiedliche Gründe haben. Am häufigsten handelt es sich um Konflikte unter den Kindern, um ein Problem/ Konflikt in Verbindung mit dem Pädagogen oder Betreuer. Fast alle Probleme haben ihren Ursprung darin, dass ein wichtiges Grundbedürfnis in der ein oder anderen Weise nicht erfüllt wird, nämlich das der Sicherheit. Häufig fühlen sich unsere Kinder im Kindergarten nicht wohl, weil sie sich unsicher fühlen. Hier habe ich einige Ratschläge, wie Sie oder auch Pädagogen eine sichere Bindung zu Ihrem Kind aufbauen. Manchmal, weil sie Probleme mit anderen haben, weil sie kein Teil der Gruppe sind. Aber auch, weil sie einfach noch mehr Zeit brauchen sich einzugewöhnen und schlichtweg noch kein Vertrauen in die Gruppe und/ oder in die Kindergartenpädagog(inn)en gefunden haben. Genauere Informationen über mögliche Gründe und vor allem wie Sie darauf reagieren können, finden Sie in diesem Beitrag.
Tatsächlich kann es auch sein, dass ein Kind „untragbar“ für den Kindergarten ist. Genauere Informationen finden Sie in diesem Artikel. Über Regeln und Pflichten im Kindergarten können Sie sich hier genauer informieren.
Was hilft bei der Eingewöhnung und Problemen allgemein?
- Lob kann hier helfen, aber loben will gelernt sein, deshalb gibt es hier einige Richtlinien für Sie.
- Ein gutes Selbstwertbewusstsein erleichtert Ihrem Kind den Einstieg, aber auch das Bestehen in der Gruppe.
- Kinder mit sicherer Bindung tun sich in großen Gruppen leichter, als unsicher gebundene Kinder. Einen kleinen Test gibt es hier.
- Zusammenräumen ist im Kindergarten wichtig. Wenn Ihr Kind das kann, erleichtert es ihm/ihr den Alltag im Kindergarten und vermindert schlechte Erfahrungen.
- Auch die Durchsetzungsfähigkeit hat Einfluss auf das Wohlbefinden. Darum hier ein paar Tipps, wie Sie es stärken können.
- Auch Tipps und Übungen zum Fördern der Konzentration sind ratsam.
- Sollten Ihnen auffallen, dass Ihr Kind eventuell Legasthenie oder eine beginnende Lese-Rechtschreibschwäche, habe ich diesen Artikel für Sie.
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